Salz und Zucker in der Kunst
Salz und Zucker kennt man aus der Küche, aber können sie auch Kunst?
Die Ausstellung untersucht zwei Produkte, die man normalerweise in der Küche suchen würde: Salz und Zucker. Beide sind jedoch auch Materialien, mit denen Kunstwerke geschaffen werden können. Die Werkschau im großen Saal des Kunstmuseums möchte hierbei zwei Tendenzen innerhalb der künstlerischen Verwendung dieser kristallinen Substanzen herausstellen: Einerseits dienen Salz und Zucker als bildhauerisch verstandene Werkstoffe. Durch ihren chemischen Aufbau bieten sich hier mehrere Perspektiven: In Wasser gelöst, zu einem festen Körper gepresst, ausblühend, mit Farbe versehen, gebrannt, gebacken oder als rieselnde Masse können sowohl Salz als auch Zucker unterschiedliche Formen annehmen und so Blicke auf skulpturale Fragen eröffnen.
Andererseits sollen auch die symbolischen und politischen Implikationen hervorgehoben werden. Salz etwa ist ein essenzielles Element für das Leben. Es kann als lebensnotwendig betrachtet werden, jedoch als lebensfeindliche Salzwüsten für Entbehrung stehen. Zucker hingegen verweist auf Wohlstand, Konsum und Genuss, aber auch auf Gier und Ausbeutung. Denn bevor dieser Stoff industriell aus Zuckerrüben hergestellt werden könnte, wurde er aus Zuckerrohr gewonnen. Die Geschichte des Süßungsmittels ist also eng mit kolonialer Ausbeutung verbunden.
Ziel der Ausstellung ist es aufzuzeigen, wie vielschichtig die Elemente in der Kunst und Gesellschaft agieren und das Publikum zum Nachdenken über ihre Bedeutung und Symbolik in unserer Kultur anzuregen.
u.a. mit Werken von:
Christine Braun, Alice Musiol, Thomas Rentmeister, Heidemarie Ziebandt