Für die im Nordkaukasus aufgewachsene Künstlerin Rita Sabo steht die Bewahrung des Planeten Erde im Zentrum ihres Werks. In einem umfassenden Konzept entwickelt sie die Idee des »Sacred Planet«, basierend auf den uralten Weisheiten und Mythen, mit denen sich die Menschheit über Jahrtausende im Einklang mit der Natur verstanden hatte.
In dem Bewusstsein darüber, dass die heutigen Zivilisationen die Natur, den Planeten und das Weltall zunehmend vermüllen und langfristig zerstören, setzt sie ihre Vorstellung im Rahmen der »17 Ziele zur Nachhaltigkeit« um. Diese von der UN und der Weltgemeinschaft im Jahr 2015 verabschiedeten Ziele sollen weltweit verpflichtend bis 2030 umgesetzt sein.
Die Ausstellung präsentiert Gemälde und Skulpturen, wobei insbesondere die Malerei sich als symbolbehafteter und immersiver Naturkosmos darbietet. Vielschichtig treffen hier ornamentale Muster und Formen auf vegetabile Zeichnungen, die ihrerseits an Naturprozesse des Wachsens erinnern. Oftmals bedient sich Rita Sabo dabei einer Verschränkung von kaleidoskopartig angelegten Mustern mit repetitiven Elementen, die an computergenerierte Zeichnungen erinnern und überblendet diese mit einer freieren Malerei. So entstehen verschiedene Bildebenen und Lesarten, die zu enträtseln und zu deuten sie auf den Betrachter überträgt. Mit einer eigenen Farbskala reagiert die Künstlerin auch auf die vier Elemente: Erde, Luft, Wind, Feuer, die sie als überlieferte Deutungsebene einbringt.
Die »Sacred Planet«-Skulpturen haben ebenfalls ihre Wurzeln in antiken, heiligen Mustern. Sie erinnern an die göttliche Schönheit unserer Kosmologie, wobei sie die komplexe Harmonie widerspiegeln, die der Überlieferung nach das Universum durchdringt. Jeder »Sacred Planet« dient als Erinnerung an die Bestrebungen, denen sich die Menschheit widmen muss, um die Herausforderungen der Gegenwart zu meistern.
Im Sommer 2023 war eine Einzelausstellung von Rita Sabo mit dem Titel »Sacred Planet« in der weltberühmten Biblioteca Nazionale Marciana, direkt am Markusplatz in Venedig, zu sehen, in der ihre Arbeiten mit Sicht auf Wand- und Deckengemälde von Tizian, Tintoretto und Veronese inszeniert waren. Nachdem Rita Sabos Werke u.a. in Venedig und in der Salle Ségur im UNESCO Hauptquartier in Paris gezeigt wurde, stellt sie nun ihre Werke erstmals in Deutschland aus. Die Ausstellung verdankt sich der Zusammenarbeit mit der YOU Stiftung sowie der Association for Art in Public.