Eine Sonderpräsentation zeitgenössischer Malerei von Helena Parada Kim
Das Museum für Ostasiatische Kunst Köln ist hocherfreut, Malereien der zeitgenössischen Künstlerin Helena Parada Kim zu zeigen. Die gebürtige Kölnerin koreanisch-spanischer Herkunft studierte an der Kunstakademie Düsseldorf als Meisterschülerin des britischen Malers Peter Doig. Während der ausgeprägte Naturalismus Parada Kims Bilder deutlich in der Tradition europäischer Altmeister steht, werden kulturspezifische Motive aufgegriffen, die an diverse Bildtraditionen und Alltagskulturen Ostasiens, insbesondere Koreas anknüpfen. Anhand ausgewählter Exponate beleuchtet die Sonderpräsentation in drei Ausstellungsräumen entsprechende Themenbereiche: Pflanzen und Naturdarstellungen; Trachten und Textilien; Rituale und Kulturen des Speisens.
Parada Kims Œuvre lehnt an klassische ostasiatische Bildformate wie Hängerollen und Stellschirme an und erweitert diese zugleich. Ihre spezielle künstlerische Auseinandersetzung mit Formen und Funktionen des traditionellen koreanischen Hanbok etwa fokussiert Kleidung und Gewänder als Bild- und Bedeutungsträger selbst. Herzstück der Sonderpräsentation stellt eine Auftragsmalerei dar, welche von ihr nach Vorbild eines Joseon-zeitlichen Hochzeitsgewandes (Hwarot) in der Museumssammlung eigens für die Ausstellung realisiert wurde. Darüber hinaus bereichern auf einzelne Exponate bezogene, poetische »Zwischentexte« der Berliner Lyrikerin Anna Hetzer intermittierend die Ausstellung.
Mit ihrem Titel »Zwischenräume« positioniert die Sonderpräsentation Parada Kim als relevante Vertreterin einer jüngeren, bezeichnenderweise »zwischen den Kulturen« – zwischen verschiedenen, kulturspezifischen Bildtraditionen und Kunstbegriffen, technischen Herangehensweisen, stilistischen Prägungen – agierenden Generation von Kunstschaffenden. Die Exponate stehen hier als Zeugnis einer persönlichen Befragung der familiären Verbindungen zur koreanischen Kultur und Vergangenheit. Dabei reflektiert werden Fragen und Phänomene des kulturellen und künstlerischen Verhandelns subjektiver wie kollektiver Identität: die Beziehung zwischen Kunst und Natur, Mensch und Lebensumwelt; Rollenbildern und gesellschaftlichen Idealen; Heimat und Alterität. So ersuchen die titelgebenden »Zwischenräume« die Museumsausstellung selbst als Dritten Ort und Dritten Raum eines Kulturen und Kategorien übergreifenden Dialogs und Austauschs – des Sehens und Denkens, der Betrachtung und Hinterfragung – kritisch und kreativ zu öffnen.
Die Sonderpräsentation der in Berlin ansässigen Künstlerin, deren Arbeiten unter anderem in Seoul, Madrid, Paris, Oslo und Berlin ausgestellt worden sind, wird mit Unterstützung der Kölner Kunstgalerie CHOI&CHOI umgesetzt.