Kloster Bentlage

Inmitten eines Landschaftsschutzgebietes liegt an der Ems das ehemalige Kreuzherrenkloster Bentlage. 1437 gegründet, wurde das Kloster ab 1803 zum Adelssitz umgestaltet und befindet sich heute im Besitz der Stadt Rheine. Jetzt ist die denkmalgeschützte Anlage nach sorgsamer Restaurierung Kulturzentrum, Museum, Refugium im Grünen und beliebtes Ausflugsziel für Gäste von nah und fern.

In den ältesten Räumen der Klosteranlage zeigt das Museum die Sammlung zur Klostergeschichte. Faszinierende Lebens- und Glaubenszeugnisse der Kreuzherren, die mehr als 350 Jahre in Bentlage lebten, sind hier vereint. Den Schwerpunkt bilden Kunstschätze des Mittelalters und der Zeit bis zum Barock, denn die Kreuzherren betrieben in Bentlage nicht nur Seelsorge, Krankenpflege und Landwirtschaft, sie wurden auch zu Auftraggebern bedeutender Kunstwerke.

Für ihre Klosterkirche entstanden um 1500 Altäre aus Sandstein, deren Detailreichtum bis heute beeindruckt und die ausdrucksvollen Apostelfiguren des westfälischen Bildhauers Heinrich Brabender.

Glanzstücke des Museums sind zweifellos die beiden prächtigen spätmittelalterlichen Reliquiengärten, die heute im deutschsprachigen Raum einmalig sind. In diesen großformatigen Altären wird der für die Kreuzherren äußerst kostbare Reliquienschatz des Klosters präsentiert  – eingefasst in die symbolisch zu deutende Darstellung eines blühenden Gartens.

LWL-Museum für Kunst und Kultur: Westfälische Galerie Bentlage

Westfalens Beitrag zur Moderne ist vielgestaltig. Der Westfale Otto Modersohn gehörte zu den Begründern der Künstlerkolonie Worpswede, deren Mitglieder gegen die akademische Ausbildung opponierten und sich fernab aller Kunstzentren auf die Darstellung ländlicher Motive konzentrierten. Mit August Macke stammt einer der bekanntesten deutschen Expressionisten aus Westfalen, dessen Werke in reinen, leuchtenden Farben Harmonie und Heiterkeit vermitteln. Großen Einfluss übte Josef Albers aus, der aus Westfalen zunächst ans Bauhaus ging und 1933 nach Amerika emigrieren musste, wo er als Lehrer großen Einfluss auf die Kunstentwicklung der 1960er Jahre hatte. Neben diesen Künstlern werden in der »Westfälischen Galerie« auch Arbeiten von Wilhelm Morgner, Christian Rohlfs, Hermann Stenner, Emil Schumacher und Fritz Winter präsentiert. Ihre Bilder – innovativ, ja teils revolutionär zu ihrer Entstehungszeit – haben bis heute nichts von ihrer Ausdruckskraft verloren. Sämtliche Leihgaben stammen aus dem Bestand des LWL-Museums für Kunst und Kultur.

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