Ein Ausstellungsprojekt im digitalen und öffentlichen Raum von Hamburg, Herford und Siegen bildet den künstlerischen Abschluss des Verbundprojekts »Offene Welten«. In Siegen zeigt der Künstler und Filmemacher Omer Fast auf einer Ladenfläche der City Galerie seinen 3D-Film »13 Schritte zur Befreiung Deutschlands«, in dem er die Macht des Bildes als Botschaft hinterfragt.

In sechs Szenen werden unterschiedliche Bild- und Nachrichtenmedien in den Fokus genommen und nachgestellt – vom mittelalterlichen Gemälde bis zur aktuellsten Berichterstattung. Es geht um die Frage, wie Bilder wirken und welche politische Kraft in ihnen steckt. Worin besteht die im Titel genannte Befreiung und welche Bewegungen treiben sie medial an? Das Projekt macht die Mehrdimensionalität von Bildwelten erfahrbar, denn es entstehen immer wieder neue inhaltliche Verknüpfungen zur Umgebung – über Trailer, Orte, Film oder auch die Tonspur. Zufällige Passant:innen treffen auf interessierte App-Nutzer:innen und informiertes Kunstpublikum. Wortwörtlich lässt der 3D Film die Betrachter:innen in die Dimensionen des Bildraumes eintauchen.

Der etwa halbstündige Film ist nur im urbanen Raum an besonderen Orten wie in einem leerstehenden Ladengeschäft am »Überseeboulevard« in der Hamburger HafenCity, in der Stadtbibliothek in Herford oder in einer Ladenzeile im Einkaufscenter »City Galerie« in Siegen zu erleben. Kurze Trailer des Films auf bereits bestehenden Nachrichten- und Werbescreens schleusen das Projekt in die öffentliche Kommunikationslandschaft der drei Städte ein. Die literarische Tonspur zum Film, entwickelt vom britischen Schriftsteller Tom McCarthy, greift Motive des Films auf und verwebt gefundene Textfragmente zu einem komplexen Kommentar. Eine begleitende Web-App ist elementarer Bestandteil des Projekts. Sie leitet Nutzer:innen zum Aufführungsort und bietet ausführliche Hintergrundinformationen zum Film und zu den einzelnen Szenen.

Hier geht’s zur Web-App:

13schritte.offenewelten.de

»Offene Welten« ist ein Verbundprojekt des Museums für Gegenwartskunst Siegen, der Kestner Gesellschaft in Hannover, IMAGINE THE CITY in Hamburg und des Museums Marta Herford, gefördert im Fonds Digital der Kulturstiftung des Bundes. Gemeinsam mit Künstler:innen, Kurator:innen und Nutzer:innen entwickeln die vier Institutionen für zeitgenössische Kunst seit 2020 digitale Parcours und künstlerische Inszenierungen im Stadtraum. Mit dem Berliner Entwickler:innenteam interkit entsteht dabei eine gleichnamige Plattform, die Kulturinstitutionen als Open Source einen Baukasten für App-Projekte bietet.

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