ZU GAST: MEISTERWERKE DER KLASSISCHEN MODERNE AUS DER SAMMLUNG SORST
Die Ausstellung zeigt eine Auswahl aus der rund 450 Werke umfassenden Kunstsammlung von Peter August Böckstiegel, die sich heute im Besitz des P.A. Böckstiegel-Freundeskreises befindet. In ihr befinden sich Gemälde, vor allem jedoch Aquarelle, Zeichnungen und Grafik sowie Skulpturen und Porzellane aus der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts – einen Schwerpunkt bildet dabei die Dresdner und Westfälische Kunst der »klassischen“ Moderne.
Höhepunkte der Sammlung sind Grafiken von Edvard Munch und den Künstlern der »Brücke“, ein seltener »Jünglingskopf“ von Wilhelm Lehmbruck sowie große Konvolute von Werken von Conrad Felixmüller, Ernst Barlach und Käthe Kollwitz. Doch neben bekannten Künstlerinnen und Künstlern macht eine Vielzahl von heute zu Unrecht nur noch wenig bekannten Malern und Grafikern den Reiz dieser ganz subjektiven Künstlersammlung aus: Der von Böckstiegel hochverehrte Impressionist Robert Sterl ist mit rund 60 Werken und Weggefährten wie Bernhard Kretzschmar, Otto Schubert oder Wilhelm Lachnit mit mehreren seltenen Blättern vertreten – gleichermaßen schätzte Böckstiegel seltenes Porzellan aus Meißen oder religiöse Plastik. Auf welchen Wegen diese Schätze in seinen Besitz gekommen sind, ist nicht immer eindeutig zu klären. Ob als Geschenk, Ankauf trotz bescheidener Mittel oder im Tausch, die heute bekannten Werke sind nur ein Teil der zu Lebzeiten des Künstlers zusammengetragenen Kollektion. In wirtschaftlicher Not war Böckstiegel immer wieder gezwungen, besonders wertvolle Werke zu veräußern, darunter Grafik und Aquarelle von Emil Nolde oder Max Pechstein.
Um in der Ausstellung weitere Facetten der Kunst der „klassischen“ Moderne des 20. Jahrhunderts aufzuzeigen, kann das Museum einen Teil der in Hannover beheimateten Sammlung Sorst mit rund 30 Werken präsentieren – die private Sammlung des Hannoveraner Unternehmers Ernst-Joachim Sorst (1931–2012), vereint Werke von so unterschiedlichen Künstlerinnen und Künstlern wie Otto Dix, Pablo Picasso, Jeanne Mammen, Karl Schmidt-Rottluff, Erich Heckel und Gerhard Marcks. Sie erlauben auch neue und überraschende Perspektiven auf die Kunst, die Peter August Böckstiegel gesammelt hat. In den beiden ganz unterschiedlichen, und nach persönlichen Schwerpunkten sowie Vorlieben zusammengetragenen Sammlungen ist dabei als verbindendes Element das Interesse am Menschen und seiner Lebenswelt spürbar – welches auch Böckstiegel als Künstler zeitlebens ins Bild gesetzt hat.
Die Ausstellung wird vom P.A. Böckstiegel-Freundeskreis gefördert.