Das Kunsthaus Zürich präsentiert eine einzigartige Ausstellung, die die künstlerischen und biografischen Parallelen zwischen dem chinesisch-kanadischen Maler Matthew Wong und Vincent van Gogh beleuchtet. Im Fokus stehen 40 imaginäre Landschaften und Interieurs von Matthew Wong, die erstmals in der Schweiz zu sehen sind, ergänzt durch ausgewählte Meisterwerke von Vincent van Gogh.

Ein Werk von reicher Farbenpracht

Matthew Wong malte dynamisch und farbintensiv, wobei sein Schwerpunkt auf Landschaften von expressiv-lyrischer Kraft lag. Als Autodidakt kam er erst mit 27 Jahren zur Kunst, schuf jedoch in nur acht Jahren ein beeindruckendes Œuvre. Wongs Werke sind stark von der euro-amerikanischen und chinesischen Kunst beeinflusst. Er bezog Anregungen von Künstlern wie Vincent van Gogh, Henri Matisse, Shitao, Gustav Klimt, Yayoi Kusama und Alex Katz. Trotz vieler stilistischer Anspielungen bleiben seine imaginären Landschaften und Interieurs ausserordentlich persönlich und originell.

Seelenverwandtschaft

Van Gogh ist in Wongs ausdrucksstarkem Farbgebrauch und Malstil als Vorbild besonders präsent. Beide Künstler brachten ihre emotionalen Zustände direkt und ungefiltert in ihren Werken zum Ausdruck. Ihre Lebensgeschichten weisen auffällige Parallelen auf: Beide litten unter psychischen Herausforderungen und nahmen sich letztlich das Leben. Wong, der an Depression, Tourette-Syndrom und Autismus litt, starb 2019 mit 35 Jahren. Van Gogh, der unter psychotischen Anfällen und Halluzinationen litt, beging 1890 im Alter von 37 Jahren Suizid.

»Ich sehe mich selbst in ihm. Die Unmöglichkeit, in diese Welt zu gehören«. — Matthew Wong

Einladung zum Vergleich

Die Präsentation im Kunsthaus stellt die beiden Künstler in ihren Eigenheiten und Gemeinsamkeiten vor. Beide Künstler haben ihre eigenen Räume, ihre Werke werden aber auch punktuell verbunden. Durch große Öffnungen in den Stellwänden können die Besucher die zumeist großformatigen Werke Wongs und die kleineren van Goghs zueinander in Bezug setzen. Diese Sichtachsen ermöglichen es, die Bildwelten der beiden Künstler zu vergleichen, ohne dass ihre Autonomie verloren geht. Die Ausstellung zeigt, dass beide Künstler eine emotionale Vision der Malerei hatten. Van Gogh stellte den emotionalen Ausdruck seiner inneren Befindlichkeit in den Mittelpunkt seiner Landschaftsbilder, und Wong knüpfte auf eigene Weise daran an.

Die Ausstellung ist eine Zusammenarbeit mit dem Van Gogh Museum in Amsterdam und basiert auf einer Idee und einem Konzept von Joost van der Hoeven, der die Ausstellung in Amsterdam kuratiert hat. In Zürich wird die Ausstellung von Jonas Beyer und Philippe Büttner kuratiert. Das Kunsthaus hat starke Partner wie das Van Gogh Museum und die Albertina in Wien, die die Ausstellung als dritte Station zeigen wird.

Unterstützt von der Hans Imholz-Stiftung, der Max Kohler Stiftung und der Elisabeth Weber Stiftung.

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