Janus la Cour (1837–1909), an der dänischen Westküste geboren, gilt es wiederzuentdecken – vor allem in seiner Modernität. Bekannt als großer Einsiedler, hatte er bei seiner ersten Italienreise 1867 den Traum von einem perfekten Bild: ein leerer Strand, wild und öde. In den Schweizer Bergen, im warmen Italien, aber besonders bei seinen Wanderungen an den heimischen Stränden bei Århus suchte er seitdem karge, einsame Orte auf und verherrlichte sie in seiner fast meditativen Kunst. Bis heute faszinieren diese oft seriell angelegten menschenleeren Monumente der Stille. Nicht zuletzt hält er eine gefährdete Natur fest, die in der fortschreitenden Industrialisierung Europas zu verschwinden droht, und betont damit zugleich seine Ablehnung des impressionistischen Paris, das er wie alle Großstädte abscheulich fand. Er animiert uns, innezuhalten.
Die Ausstellung − entstanden in Kooperation des MKdW und der Nivaagaards Malerisamling in Nivå, Dänemark − basiert auf Meisterwerken aus der Berliner Janus-la-Cour, Sammlung von Christoph Müller, und wird um Leihgaben aus Privatsammlungen sowie wichtigen dänischen Museen ergänzt. Erweitert wird sie um zeitgenössische Perspektiven: Die Maler Per Kirkeby und Sven Drühl, die selbst La-Cour-Sammler waren beziehungsweise sind, setzen sich in ihren Werken direkt oder indirekt mit La Cours Kunst auseinander.
Kuratiert von Florian Illies