Alberto Giacometti (1901–1966) zählt zu den bedeutendsten Künstlerpersönlichkeiten des 20. Jahrhunderts. Der Schweizer Bildhauer, Maler, Zeichner und Grafiker erlangte bereits zu Lebzeiten mit seinen unverwechselbaren Skulpturen, die die Tradition der figürlichen Plastik revolutionierten, internationale Bekanntheit. Anhand von rund 120 Arbeiten gibt die Einzelausstellung Einblick in die Lebenswelt Giacomettis und die für sein Werk prägenden Themen. Der Schwerpunkt liegt auf selten gezeigten Zeichnungen und Grafiken aus seinen beiden letzten Lebensjahrzehnten, die durch Skulpturen, Malereien und dokumentarische Aufnahmen berühmter Fotograf:innen ergänzt werden.
Im Zentrum von Giacomettis Werk steht der Mensch. Zeitlebens verfolgte er das Ziel, den lebendigen Ausdruck seines Gegenübers einzufangen und die menschliche Erscheinung in ihrer Gesamtheit zu erfassen. Dabei wollte er keine naturgetreuen Darstellungen schaffen, sondern seine subjektive Wahrnehmung der Wirklichkeit festhalten, um zum Wesenskern seiner Motive zu gelangen. Seine Arbeiten, in denen sich die Suche nach der Essenz der Menschlichkeit widerspiegelt, haben so bis heute nicht an Anziehungskraft verloren.
Die Werke der Ausstellung stammen aus der Sammlung Klewan. Der ehemalige Galerist Helmut Klewan, der Zweigstellen in Wien und München betrieb, stellte Ende der 1980er-Jahre erstmals in Deutschland die Arbeiten des Schweizer Künstlers aus und besitzt heute u.a. die umfangreichste Privatsammlung von Werken Alberto Giacomettis im deutschsprachigen Raum.