»Da gibt es ein Gefühl wie ein Donnerschlag. Dann weiß ich, das Bild ist gut, das muss ich haben«, so Peter Selinka (1924–2006), der in diesem Jahr seinen 100. Geburtstag gefeiert hätte und dessen Sammelleidenschaft initial zum Bau des Kunstmuseum Ravensburg führte. Aus diesem Anlass gibt die Ausstellung einen vertiefenden Einblick in die Entstehungsgeschichte und Schwerpunkte der hochkarätigen Sammlung, die der ehemalige Werbeberater innerhalb von vier Jahrzehnten aufgebaut hat.
»Die Geschichte einer Sammlung« beleuchtet die drei Säulen der Sammlung – Deutscher Expressionismus, die Künstler:innenbewegung COBRA sowie die Gruppe SPUR – und ermöglicht anhand bisher nicht veröffentlichter Dokumente differenzierte Einsichten in Peter Selinkas Sammeltätigkeit. Neben Korrespondenzen mit Künstler:innen, Galerist:innen und Kurator:innen, die von Schlüsselerlebnissen und seinem geschulten Blick zeugen, gewährt die Ausstellung Einblicke in die Sammler- und Unternehmerpersönlichkeit Peter Selinkas.
Schwerpunkt seiner Sammelleidenschaft waren Arbeiten der Künstlergruppe Brücke (1905–1913), ergänzt durch Werke der Künstlervereinigung Blauer Reiter (1911–1914). In den 1970er-Jahren erweiterte er sein Sammlungsspektrum um Arbeiten der ehemaligen Mitglieder der internationalen Bewegung COBRA (1948–1951) und im Anschluss der deutschen Gruppe SPUR (1957–1965). Nicht nur waren diese Künstler:innenvereinigungen auf der Suche nach einer authentischen, antiakademischen Bildsprache, sondern sie stellten mit ihrer antibürgerlichen Haltung auch die gängigen Gesellschaftsstrukturen ihrer Zeit in Frage.
Der dokumentarische Teil der Ausstellung im 1. OG ist bis zum 12. Januar 2025 zu sehen.
Eröffnung: 11. Juli 2024, 19 Uhr