»Wir verwenden keine Begriffe wie Misserfolg, Erfolg, produktiv sein oder unproduktiv sein. Das sind unsere Regeln. Es muss eine Wiedergutmachung auf der Straße stattfinden.« Marinella Senatore

»Together We Stand«, das ist Versprechen, Hoffnung und Botschaft. Ein kurzer Satz, der aus Einzelnen eine Gemeinschaft werden lassen kann. »Wir stehen zusammen« bedeutet aktiv zu werden, sichtbar zu sein und Haltung zu zeigen. Wenn die aus Italien stammende Künstlerin Marinella Senatore (*1977) zur Teilnahme an ihren Aktionen im öffentlichen Raum aufruft, dann geht es darum, Verbundenheit und Selbstwirksamkeit zu erleben. Eingeladen sind Gruppen oder Einzelpersonen jeden Alters, besonders willkommen sind diejenigen, die oft übersehen werden oder um Anerkennung kämpfen müssen. Mehr als 7 Millionen Menschen sind seit 2012 auf diese Weise weltweit in den öffentlichen Paraden ihrer School of Narrative Dance friedlich zusammengekommen.

Senatore ist Aktivistin, Dozentin und eine der wichtigsten Vertreter:innen von jungen, weltweiten Bewegungen, die sich für gesellschaftliche Veränderungen einsetzen. Ausgebildet in Kunst, Orchesterspiel und Filmregie entwickelt sie kollaborative Prozesse, die auf ein vielfältiges Miteinander zielen: Ihre Workshops und Umzüge, ihr Filmprojekt Nui Simu / That’s Us (2010) mit Minenarbeitern auf Sizilien, die gemeinschaftlich entstandene Oper Rosas (2012), an der über 20.000 Teilnehmer:innen in mehreren Ländern beteiligt waren, oder ihre freie Radiostation Estman Radio (2014-18) sind groß angelegte Projekte, die Gemeinschaftswerke entstehen lassen.

Die Ausstellung präsentiert einen umfassenden Einblick in Senatores Schaffen, das sie aus ihren Aktionen heraus entwickelt: Grafische, skulpturale, filmische und installative Arbeiten verweisen auf die auf vielfältige Orte und Begebenheiten, in denen Menschen für sich einstehen oder vergnüglich zusammen kommen. Sie zelebrieren ein Tanzen, Singen, Musizieren und Sichbewegen als eine Zuwendung zu jahrtausendealten Praktiken und stehen für eine neue Verbundenheit ohne alte Doktrinen. Weltweit werden Senatores Werke in Ausstellungen präsentiert. Zurückliegenden Projekten wird dadurch eine erneute Öffentlichkeit geboten und lokalen Initiativen eine globale Sichtbarkeit zuteil.

Zur Ausstellung erscheint ein Magazin auf Deutsch und Englisch mit vielen Abbildungen und einem ausführlichen Interview mit der Künstlerin. Begleitet wird die Schau von einem breit gefächerten Community Programm.

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