Vielerlei praktische und liebgewonnene Dinge haben über die Jahre ihren Platz in unserem Alltag gefunden. Rund 10.000 Gegenstände kommen in einem durchschnittlichen Haushalt zusammen – mit zunehmender Mobilität und Lebensgeschwindigkeit gerne in mehrfacher Ausführung und stets zur Hand. Was davon wirklich wichtig ist, ist eine individuell zu beantwortende Frage. In Zeiten von Ressourcenknappheit und Wachstumsskeptizismus wird sie aber immer drängender.
Vor 100 Jahren besaßen die Menschen viel weniger. Etwa 180 Dinge zählte der Hausstand einer Familie in Deutschland. Diese wurden gehegt und gepflegt, geflickt und repariert, geliebt und geschätzt und oftmals über Generationen weitergegeben. Die damaligen Produktionsbedingungen, finanziellen Mittel und Konsumverhältnisse waren anders als heute.
Die veränderte Beziehung zu den Dingen spiegelt einen Wandel der Lebensweise wider. Technische Inventionen spielen hier ebenso eine Rolle wie gesellschaftliche Umbrüche, sich wandelnde Rollenvorstellungen oder Trends. Der Alltag veränderte sich, die Technik entwickelte sich weiter, Funktionen würden überdacht, Formen wurden dem Zeitgeschmack angepasst. Manche Dinge blieben dabei auf der Strecke. Ausrangiert oder unmodisch landeten sie in einer Kiste auf dem Dachboden. Oder im Museum.
Diese Ausstellung geht den ausrangierten Dingen auf den Grund: von Haushaltsgegenständen, Arbeitsutensilien, Wohnaccessoires, technischen Errungenschaften bis hin zur Mode. Manche wecken nostalgische Erinnerungen an Kinder- und Jugendtage, andere muten wie Kuriositäten aus vergessenen Zeiten an.
Die Fundstücke stammen aus der Sammlung des Stadtmuseums und von zahlreichen privaten Leihgeberinnen und Leihgebern.