Die Ausstellung Stories WrittenZurich Art Prize Winners 2007–2023 würdigt die langjährige Partnerschaft zwischen dem Museum Haus Konstruktiv und der Zurich Insurance Company Ltd. Die Gruppenschau präsentiert ausgesuchte Arbeiten von bisherigen Gewinner:innen des renommierten Kunstpreises. Zu sehen sind Werke von Carsten Nicolai, Ryan Gander, Mai-Thu Perret, Adrián Villar Rojas, Mariana Castillo Deball, Haroon Mirza, Latifa Echakhch, Nairy Baghramian, Robin Rhode, Leonor Antunes, Amalia Pica, Sonia Kacem, Kapwani Kiwanga und Damián Ortega.

Gemeinsam mit der Zurich Insurance Company Ltd., Patronatspartnerin des Museums, hat das Haus Konstruktiv 2007 den Zurich Art Prize ins Leben gerufen. Seither wird jährlich eine eigenständige künstlerische Position honoriert, die sich an den Schnittstellen zwischen dem kulturellen Erbe der konstruktiv-konkreten und konzeptuellen Kunst und gegenwärtigen Tendenzen bewegt. Seit 2018 setzt sich der gestiftete Preis aus einem Budget von CHF 80’000 für die Produktion einer Einzelausstellung und einer Preissumme von CHF 20’000 zusammen.

Die Ausstellung Stories Written versammelt 14 Preisträger:innen* aus den Jahren 2007 bis 2023 in einer Gruppenschau, die sich über die oberen beiden Stockwerke des Museums erstreckt. Mit der Werkauswahl, die auf jüngere Arbeiten fokussiert, wird ein aktueller Einblick in die jeweilige künstlerische Praxis gewährt. Im Verbund bieten die Exponate einen erfrischenden Überblick über zeitgenössisches Kunstschaffen im In- und Ausland sowie über Formen der Anknüpfung an die Geschichte der konstruktiv-konkreten und konzeptuellen Kunst.

Im ersten Ausstellungsraum des vierten Stockwerks sind vier großformatige Arbeiten von Robin Rhode (geb. in Kapstadt, ZA, lebt und arbeitet in Berlin) aus der Serie Blues Vignette (2023) zu sehen. Der Künstler ist bekannt dafür, Street-Art, Malerei, Zeichnung, Performance und Fotografie zu poetischen visuellen Kurzgeschichten zu kombinieren. Viele von ihnen spielen sich bis heute vor und in Korrespondenz mit einer Mauer im öffentlichen Raum von Johannesburg ab, wo Rhode Menschen mit von ihm skizzierten Alltagsgegenständen oder geometrischen Mustern interagieren lässt. Mit poetischer Leichtigkeit und aktivistischer Vehemenz werden Themen wie Rassismus, Gewalt oder Verdrängung aufgegriffen, die Rhode nicht zuletzt im Hinblick auf die Geschichte seines Heimatlandes beschäftigen. Für Blues Vignette ließ sich Rhode von dem Gedicht «Blues in Black and White» inspirieren, in dem die afrodeutsche Poetin und Aktivistin May Ayim (1960–1996) mit musikalischen Metaphern über die Wiedervereinigung Deutschlands unter fortwährendem sozialem und kulturellem Ausschluss der schwarzen Bevölkerung schreibt. Die im Haus Konstruktiv präsentierten, auf Leinwand aufgezogenen Foto-arbeiten in Schwarz-Weiß zeigen ein junges Paar in tänzerischen Posen vor besagter Mauer, die der Künstler auf den Fotografien nachträglich mit blauer Sprühfarbe versehen hat. Behutsam werden die Körper von zarten Bergformationen oder Wassertropfen umhüllt und – inmitten einer, so der Künstler, verratenen und sich selbst überlassenen Stadt – Momente der Ruhe, Hoffnung und Schönheit erschaffen.

Kuratiert von Sabine Schaschl, Evelyne Bucher, Eliza Lips

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