Sie waren Popstars, charismatische Netzwerker und (Selbst-) Vermarktungsgenies: Andy Warhol und Keith Haring gehören nicht nur zu den berühmtesten Künstler:innen der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Sie revolutionierten auch die etablierten Vorstellungen von Kunst und ihrer Verbreitung. Warhols poppige Bilder oder Harings tanzende Figuren sind Teil unseres kollektiven Bildgedächtnisses und in Werbung, Mode, Musik, und Film bis heute allgegenwärtig. Trotz großem Altersunterschied und unterschiedlichen Stilen waren die beiden Künstler Freunde und Weggefährten. Sie begegneten sich in der New Yorker Kunst- und Clubbingszene und beeinflussten einander – und viele andere.
Mit »Andy Warhol & Keith Haring. Party of Life« präsentiert das Museum Brandhorst die weltweit erste umfassende institutionelle Ausstellung, die sich den beiden Künstlern widmet. Der Titel der Schau ist dem Motto von Keith Harings Geburtstagsfeiern entlehnt: »Party of Life« erzählt vom Kosmos der 1980er-Jahre, von MTV, Discos, Voguing, Hip-Hop, New Wave und Graffiti. In diesem Umfeld zeichnet die Ausstellung die Künstlerfreundschaft der beiden nach. Dabei offenbart sie Parallelen in ihrem künstlerischen Selbstverständnis, ihrer Offenheit für Kooperation und gemeinschaftliche Projekte sowie ihrer inklusiven Haltung: Kunst und ihre Botschaften sollten möglichst viele Menschen erreichen.
Die Ausstellung zeigt über 120 Werke von Warhol und Haring, Kollaborationen zwischen den beiden sowie Arbeiten, die in Austausch mit Künstler:innen, Performer:innen, Autor:innen oder Musik- und Modeikonen der Zeit entstanden sind. Neben Schlüsselwerken fokussiert sie dabei auch auf Film- und Fotoaufnahmen, Archivmaterial sowie von den Künstler:innen entworfene Poster, Schallplatten und Alltagsgegenstände. Damit eröffnet »Party of Life« im Museum Brandhorst, das mit über 120 Werken die größte Warhol-Sammlung außerhalb der USA sowie ein wachsendes Konvolut an Haring-Arbeiten beherbergt, neue Blickwinkel auf beide Künstler.
Kuratiert von Franziska Linhardt unter Mitarbeit von Arthur Fink