Der Name Umoⁿhoⁿ (Omaha) bedeutet »Gegen den Strom« und steht dafür, Widerstände zu überwinden und Dinge anders zu machen. Gleichzeitig beschreibt er einen wichtigen historischen Moment vor der Kolonisierung des Mittleren Westens der USA, als sich die Umoⁿhoⁿ von den Quapaw trennten und den Fluss aufwärts zogen. Die Ausstellung thematisiert eine Sammlung von Objekten der Umoⁿhoⁿ, die der Indigene Ethnologe Francis La Flesche (1857–1932) Ende des 19. Jahrhunderts im Auftrag des Ethnologischen Museums zusammenstellte und nach Berlin sandte. La Flesche tat dies in einer Zeit, in der die politische, wirtschaftliche und kulturelle Unabhängigkeit der Indigenen Nationen in den USA enorm abnahm und Landverlust und Gewalt das Leben der Native Americans im Mittleren Westen beherrschten. Heute ist die Sammlung ein Bindeglied zwischen Vergangenheit und Gegenwart und der Ausgangspunkt für ein neues Kapitel in der Beziehung zwischen den Umoⁿhoⁿ und Berlin. Die Ausstellung, die in Zusammenarbeit mit Lehrenden und Studierenden des Nebraska Indian Community College, Nachfahren von Francis La Flesche und Vertreter:innen der Umoⁿhoⁿ entstand, greift aktuelle politische und gesellschaftliche Fragen auf. Das Leben der Umoⁿhoⁿ ist bis heute geprägt von den Erfahrungen von Rassismus. Der Sammlung in Berlin kommt in diesem Zusammenhang eine besondere Bedeutung zu, da sie vom Widerstand gegen den Kolonialismus zeugt. Für die heutigen Umoⁿhoⁿ bietet sie die Möglichkeit, ihre eigene Geschichte zu erzählen.

Ihre Kernbotschaft lautet: »We are still here!« Doch was bedeutet es heute Umoⁿhoⁿ zu sein? Mit dieser Frage im Hinterkopf wurde vom Team des Nebraska Indian Community College eine zeitgenössische Sammlung zusammengestellt. Diese ist ab Mitte November 2023 neben der historischen La Flesche Sammlung ausgestellt und zeugt von der Widerstandskraft der Umoⁿhoⁿ.

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