Anlässlich des 250. Geburtstages von Caspar David Friedrich (1774–1840) zeigt die Alte Nationalgalerie in Kooperation mit dem Kupferstichkabinett der Staatlichen Museen zu Berlin erstmals eine große Ausstellung zum Werk des bedeutendsten Malers der deutschen Romantik. Die Ausstellung zeigt über 60 Gemälde und über 50 Zeichnungen Friedrichs aus dem In- und Ausland, darunter weltberühmte Ikonen wie »Das Eismeer« (1823/24) aus der Hamburger Kunsthalle, »Kreidefelsen auf Rügen« (1818/1819) aus dem Kunst Museum Winterthur, »Hünengrab im Schnee« (1807) aus den Staatliche Kunstsammlungen Dresden und die »Lebensstufen« (1834) aus dem Museum der bildenden Künste Leipzig.

Zentrales Thema der Ausstellung »Caspar David Friedrich. Unendliche Landschaften« ist die Rolle der Nationalgalerie bei der Wiederentdeckung der Kunst Friedrichs zu Beginn des 20. Jahrhunderts. Eine umfassende Ausstellung zu Caspar David Friedrich (1774–1840) ist gerade in Berlin überfällig. Die Nationalgalerie bewahrt eine der größten Friedrich-Gemälde-Sammlungen weltweit und bereits zu Lebzeiten des Künstlers trugen zahlreiche Erwerbungen und öffentliche Präsentationen in der preußischen Hauptstadt zu seinem frühen Ruhm bei.

Nachdem der Maler in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts in Vergessenheit geraten war, würdigte die Nationalgalerie mit der legendären „Deutschen Jahrhundertausstellung« 1906 den Künstler mit 93 Gemälden und Zeichnungen so umfassend wie nie zuvor. Friedrich wurde als herausragender Maler von Licht und Atmosphäre und als Vorreiter der Moderne gefeiert.

Die Wiederentdeckung des Romantikers durch die »Deutsche Jahrhundertausstellung« veranschaulicht die aktuelle Ausstellung mit der Präsentation fast der Hälfte seiner dort gezeigten Meisterwerke, wie etwa »Mönch am Meer« (1808–1810), »Das Eismeer« (1823/24), »Lebensstufen« (1834), »Der einsame Baum« (1822), »Hünengrab im Schnee« (1807) oder »Zwei Männer in Betrachtung des Mondes« (1819/20).

Bilderpaare

Den Auftakt der auf zwei Stockwerken der Alten Nationalgalerie stattfindenden Schau macht das Ausstellungskapitel zu den Bilderpaaren Friedrichs. Der Künstler brachte in den Bilderpaaren verschiedene Perspektiven sowie die Idee des Wandels zum Ausdruck und warf damit bis heute gültige Fragen zum Lebensgang und zum Kreislauf der Natur auf. Das wohl berühmteste Bilderpaar, der »Mönch am Meer« (1808–1810) und die »Abtei im Eichwald« (1809–1810) aus der Nationalgalerie verdeutlicht die Einzigartigkeit der Sammlung.

Friedrichs Wanderungen an der Küste und im Gebirge bildeten die Grundlage für sein künstlerisches Schaffen. In Greifswald geboren und als Wahldresdener verstorben, bewegte sich sein Leben zwischen diesen beiden Polen. Die Darstellungen von Küsten und Gebirgen als Friedrichs zentrale Bildthemen zeigt die Ausstellung prominent in verschiedenen Sälen.

Schaffensprozess

Ein weiterer Fokus liegt auf Friedrichs Schaffensprozess. Ausgehend von seinen Zeichnungen widmet sich ein Kapitel der Ausstellung seiner Ausbildung sowie neuesten Forschungsergebnissen zur Maltechnik des Künstlers. Die an der Alten Nationalgalerie geleistete Forschungsarbeit auf diesem Gebiet wird für die Besucher:innen in einer Medienstation zugänglich gemacht.

Die Geschichte der Gemälde Friedrichs in der Sammlung der Nationalgalerie ist auch eine Geschichte des Verlusts. Vier seiner Werke aus der Sammlung gelten seit dem Zweiten Weltkrieg als verschollen. Den Schlusspunkt des Ausstellungsrundgangs bilden zeitgenössische Fotomontagen Hiroyuki Masuyamas (*1968), die auf Friedrichs anhaltende Aktualität verweisen. Die hinterleuchteten Fotomontagen rekonstruieren und interpretieren Gemälde von Friedrich, darunter auch Werke der Nationalgalerie.

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