Der Gartenpionier aus Potsdam
Blühfreudige Stauden und Ziergräser sind in unseren Gärten heute ganz selbstverständlich. Das war nicht immer so. Eingeführt hat sie der Potsdamer Gartenkünstler Karl Foerster – Ehrenbürger der Stadt.
Karl Foerster (1874‒1970) war Gärtner, Schriftsteller und ‒ wie er sich selbst bezeichnete ‒ Kosmopolit. Er zählt zu den bedeutenden Gartenpersönlichkeiten unseres Landes. Aus Anlass seines bevorstehenden 150. Geburtstags widmet ihm das Potsdam Museum vom 9. März bis zum 18. August 2024 eine Ausstellung, die seine vielfältigen Facetten abbildet.
Foersters Ideen der Gartengestaltung prägen bis heute die Gartenkultur. In seinem Garten in Bornim zeigte er, wie Blüten, Laub und Gestalt der Pflanzen ganzjährig ein naturalistisches Gartenbild entfalten. Bereichert noch um seine zahlreichen Züchtungen entstand so ein neuer, wohnlicherer Gartenstil.
Seine Erfahrungen und seine Botschaft beschrieb er in vielzähligen Publikationen und hat damit Generationen von Landschaftsarchitekt:innen und Staudenzüchter:innen über Landesgrenzen hinweg beeinflusst. Die Foerstersche Gartengestaltung lebt nach wie vor in den zeitgenössischen Gärten in Europa und in Übersee. Ausgewählte Beispiele werden in der Ausstellung präsentiert.
Musik, Kunst und Reisen spielten ebenso eine wichtige Rolle in seinem Leben. In seinem Haus und Garten herrschte ein reges Kommen und Gehen – im letzten Jahrhundert hätte man vielleicht von einem Salon gesprochen. Das Anwesen war eine Welt für sich; es durchlebte gute, aber auch dunkle Zeiten. Vieles ist in Vergessenheit geraten, manches verschollen, und so gibt es Lücken in Karl Foersters Lebenslauf, die die Ausstellung näher betrachtet.
Das ehemalige Wohnhaus und sein Garten in Bornim stehen heute unter Denkmalschutz und sind ein Pilgerort für Gartenbegeisterte von Nah und Fern. Um dieses bedeutende Denkmal für die Zukunft zu sichern, übernahm es die Deutsche Stiftung Denkmalschutz im Jahr 2010 in ihr Eigentum und trägt so – gemeinsam mit ihrer treuhänderischen Marianne Foerster-Stiftung – dauerhaft Verantwortung für seinen Erhalt. Die Deutsche Stiftung Denkmalschutz stellte Exponate aus dem Haus Foerster für diese Ausstellung zur Verfügung, die bislang noch niemals gezeigt wurden, um so einen besseren Eindruck seiner Schaffenswelt zu vermitteln.
Die Ausstellung wird von der Deutschen Stiftung Denkmalschutz und von ihrer treuhänderischen Marianne Foerster-Stiftung, die Haus und Garten von Foerster betreut und den Erhalt des Denkmals sichert, finanziell und als Leihgeber sowie von der Unteren Denkmalschutzbehörde Potsdam unterstützt.
Kuratorin der Ausstellung ist die Landschaftsarchitektin Heidi Howcroft.
Zur Ausstellung erscheint ein Katalog
Karl Foerster – Neue Wege – Neue Gärten
Herausgeber Heidi Howcroft & Thomas Steller.
194 Seiten,. 200 Abbildungen . 20 Essays eröffnen neue Perspektiven auf Foersters Leben und Werk.
»Neue Wege – Neue Gärten« beleuchtet in 20 Essays Foersters Züchtungen, den beispielhaften Garten am Wohnhaus der Familie Foerster im Norden Potsdams, die internationale Ausstrahlung Foersters sowie bislang kaum bekannte Aspekte seiner Biografie. 44 zum Teil ganzseitig reproduzierte Garten- und Pflanzenporträts renommierter Fotografen rücken die visuelle Schönheit der auf ganzjährige Wirkung angelegten Foersterschen Gartenwelt in den Fokus. Der Band begleitet die Jubiläumsausstellung zu Karl Foersters 150. Geburtstag, die mit anteiliger Förderung der Deutschen Stiftung Denkmalschutz sowie der treuhänderischen Marianne Foerster-Stiftung in der Deutschen Stiftung Denkmalschutz und der Unteren Denkmalschutzbehörde Potsdam entstand.