Die Fotografie ist immer auf der Suche nach dem Abbild. Sie zeigt, was wir sehen. Diesem Irrtum erliegen wir als Betrachter gerne, denn was wir sehen, kann die Fotografie nicht einfangen. Aus einer endlosen Reihe von Momenten, die das Auge als Bewegung, als Ablauf von Zeit wahrnimmt, schneidet das Foto einen einzigen aus, lässt ihn für eine kleine Ewigkeit Bestand haben. Ob dies Menschen, Landschaft oder Architektur betrifft – es gibt nur graduelle Unterschiede. Fotografie ist also etwas höchst Artifizielles, ein Ausschnitt, der unwiederholbar ist. Rainer Zerback erforscht mit der Kamera Mensch und Natur im Bewusstsein zivilisatorischer Verknüpfung und beschreibt damit den Stand unserer Lebenswirklichkeit – in Landschaften, Porträts, charakteristischen Situationen, die im Bild durch Bearbeitung weiter verdichtet werden. Die Inszenierung spielt dabei eine gewichtige Rolle. Das fotografische Bild erschafft eine Realität, die parallel zur äußeren Wirklichkeit existiert, damit aber nicht weniger wahrhaftig ist. Rainer Zerback wird so zum Architekten einer Welt, die essentieller Teil unserer Wirklichkeit ist. Der Mannheimer Kunstverein zeigt eine umfassende Werkschau der vielfältigen Themen im Oeuvre von Rainer Zerback. Zur Ausstellung erscheint ein umfangreicher Katalog (120 Seiten, Hardcover).
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