»Maler, Zeichner, Aktionist, Geisterbeschwörer, Arschloch« stand auf der Visitenkarte von Janz Franz, die er Mitte der 1990er-Jahre zur Vorstellung und Erinnerung weiterreichte. Der gebürtige Grazer Janz Franz wurde in den 1960er-Jahren in der steirischen Landeshauptstadt sozialisiert, als sich eine lokale Rockszene etablierte, der steirische herbst gegründet wurde und das Forum Stadtpark seine legendäre Zeit hatte. Obgleich er sich erst Jahre später der Kunst widmete, hat ihn diese Zeit der Grazer (Sub-)Kultur wesentlich geprägt.

Die Musik seiner Jugend, die Songs der Beatles, Rolling Stones, von Led Zeppelin oder Deep Purple, waren der Soundtrack für seine Kunst und finden in zahlreichen Anspielungen und Zitaten Eingang in seine Bilder. Eine Initialzündung war die Begegnung mit Hermann Nitsch an der »Internationalen Sommerakademie für bildende Kunst« in Salzburg 1991. Janz Franz übernimmt seinen aktionistischen Impetus und den spontanen, expressiven Gestus in seine Malerei und mit den daraus hervorgehenden Dämonen- und Hurenbildern entstehen wichtige Werkblöcke, die schließlich 1997 von Otto Breicha auch im Kulturhaus Graz präsentiert werden.

Mit der Ausstellung in der Neuen Galerie Graz wird eine erste institutionelle Rückschau auf das Werk eines Exil-Steirers geworfen, der 2017 nach Jahren gesundheitlicher Probleme verstorben ist.

Eröffnung: 23. Mai 2024, 19 Uhr

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