Das Grenzgebirge zwischen Nord-und Südkorea, Kumgangsan, ist Ausgangspunkt der Wandgestaltung von Jongsuk Yoon. Kumgangsan (»Diamantenberg«), der heute auf nordkoreanischem Territorium liegt, erinnert an die 1945 erfolgte willkürliche Teilung in Nord- und Südkorea und ist als solcher Symbol eines ungelösten Konfliktes globaler Politik und dessen bis heute traumatisierende Folgen. Yoons malerische Annäherung an jenen Ort, den sie selbst nie betreten hat, verbindet die Paradigmen der westlichen Moderne und der ostasiatischen Tradition, insbesondere der koreanischen Sansuhwa (»Malerei von Bergen und Wasser«) zu einem gänzlich anti-monumentalen Landschaftsbild. Diaphane Schichtungen von großflächig aufgetragenen und immer wieder weggewischten Farbformen, prozessuale Spuren und grafische Chiffren verdichten sich zu einer panoramatischen »Seelenlandschaft« (J. Yoon), in der »innere« und »äußere« Perspektiven wechseln.

Kuratiert von Heike Eipeldauer

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