Dieter Cöllen ist wohl der einzige Mensch auf der Welt, der sich ein scheinbar ausgestorbenes Kunsthandwerk des 18. Jahrhunderts zu eigen gemacht hat und antike Monumente in Kork nachbildet. Der Phelloplastiker (»Korkbildner«) zeigt in Altenburg sein neuestes Modell, das römische Pantheon, bevor es in die Sammlung eines privaten Auftraggebers übergeht. Diese für Altenburg einmalige Präsentation hat ihre Wurzeln in der Antikensammlung Bernhard August von Lindenaus. Korkmodelle griechischer Tempel und römischer Bauwerke dienten den Zeichenschülern von Lindenaus Kunstschule als Anschauungsmittel für Meisterwerke der antiken Architektur. Diese historischen Modelle aus Lindenaus Sammlung wurden von Cöllen in den letzten Jahren restauriert.

Die Nachbildung antiker Bauwerke reicht bis in das 16. Jahrhundert zurück. So wurden in Neapel beispielsweise Weihnachtskrippen aus Kork gefertigt, die sich mit der Zeit zu immer aufwändigeren Architekturmodellen wandelten. Es folgte schließlich die reine Architekturnachbildung. In der Zeit des Frühklassizismus, im späten 18. Jahrhundert, traten die Korkmodelle einen wahren Siegeszug an: Mit dem Zustrom an Gelehrten, Künstlern und antikenbegeisterten Italienreisenden wuchs der Wunsch, sich mit den Korkmodellen ein Stück Rom über die Alpen zu tragen. Besonders anspruchsvoll war und ist dabei die Nachbildung des Pantheons, der am besten erhaltene Tempel des antiken Rom, dessen Kuppel über Jahrhunderte die größte der Welt war.

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