Das GRASSI Museum für Angewandte Kunst hat die Freude, eine der weltweit größten Privatsammlungen von Stühlen von Künstler:innen, Designer:innen und Architekt:innen zu zeigen. Thierry Barbier-Mueller trug seit den späten 1990er Jahren unzählige innovative und außergewöhnliche Stuhlobjekte zusammen, deren Qualität weit über die übliche Typologie von Stühlen hinausgeht.

Um den skulpturalen Charakter der Objekte hervorzuheben, wurde die szenografische Gestaltung der Ausstellung dem renommierten amerikanischen Regisseur und Künstler Robert Wilson anvertraut. In einer außergewöhnlichen Inszenierung lässt er die Besucher:innen in immersive Welten eintauchen, in denen die Stühle zu Protagonisten einer Theateraufführung werden. Mit Ton, Licht und Kulissen wird eine ganz besondere Atmosphäre geschaffen, in der das ikonenhafte Designobjekt Stuhl und seine zahlreichen Variationen auf ungewohnte Weise entdeckt werden können.

A Chair and You konfrontiert die Besucher:innen mit einer Oper in vier Akten und ebenso vielen Bühnenwelten – mit einer Szenografie, in der sich anhand der einzigartigen Sammlung von Thierry Barbier-Mueller zwischen den Zeilen die Geschichte der Kunst und des Designs von den 1960er Jahren bis heute erzählt.


Die Sammlung Thierry Barbier-Mueller

In den 1990er Jahren war Thierry Barbier-Mueller fasziniert von der Kreativität, der Frische und der großartigen Spontaneität von Designern wie Ron Arad oder Tom Dixon. Durch spontane Entdeckungen und Begegnungen erwarb er stetig neue Objekte, bis schließlich eine Sammlung mit mehr als 650 Stühlen aus der Zeit von 1960er Jahren bis heute entstanden ist. Sie umfasst Werke von internationalen Designer:innen wie Ettore Sottsass, Ron Arad, Martino Gamper und Maarten Baas sowie von bildenden Kunstschaffenden wie Donald Judd, Niki de Saint Phalle, Lawrence Weiner und Franz West.

Die Sammlung, die etwa zu zwei Dritteln aus Einzelstücken, Prototypen oder Werken aus kleinen, limitierten Auflagen besteht, spiegelt dieses Interesse an atypischen Objekten abseits der üblichen Nischen des Industriedesigns wider. Es ist vor allem das Objekt an sich, das ihn gefesselt hat, seine Einzigartigkeit, seine Plastizität, der Humor der sich darin zeigt, oder seine Materialität.

Kuratorinnen:
Chantal Prod’Hom, Lausanne/ CH
Charlotte Savolainen-Mailler, Genf/ CH

Eine Ausstellung der Fondation Musée Barbier-Mueller, Genf und  mudac – Museum of Contemporary Design and Applied Arts, Lausanne, adaptiert für das GRASSI Museum für Angewandte Kunst Leipzig

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