Kerstin Grimm pendelt künstlerisch zwischen den Möglichkeiten von Zeichnung und Skulptur und ist seit ihrem Studium an der Kunsthochschule in Berlin-Weißensee in jedem der beiden Bereiche zu Hause. Sie begann mit der Zeichnung, hat die Fläche des Bildes verlassen und ist zu dieser zurückgekehrt. Die Skulpturen, die meist Bronzen und in wenigen Fällen Mischtechniken sind, begleiten die Arbeiten auf Papier anekdotisch und weiten den Horizont der künstlerischen Möglichkeiten vor allem im Figürlichen.
Die zeitlose, transzendente Art der Figuration befördert das Denken an die alten, fragilen Bestände grafischer Kabinette – denen man, mehr als abgeschilderter Gegenwart, noch Geheimnisse zutraut. Viele der Blätter bestehen aus geschichteten Papieren, die nicht nur collagiert, sondern außerdem in vielen Prozessen überarbeitet, verklebt und verdichtet werden – um schließlich, wie die Miniaturen alter Handschriften, gehüllt in eine Aura großer Kostbarkeit, daherzukommen.
In der Ausstellung werden wir vor allem neue Arbeiten zeigen sowie einen Zyklus, der speziell für unsere Schau entsteht. Im Katalog werden vor allem die neuesten Arbeiten thematisiert … und die zudem die Verwandtschaft zu den Sprachforschern und Märchensammlern, den Grimm-Brüdern, erforscht.