Die Sonderausstellung widmet sich den internationalen Verflechtungen der Polizeigeschichte Preußens am Beispiel des 1839 in Güstebiese (Gozdowice) geborenen Friedrich Wilhelm Höhn. Der Berliner Polizeioffizier ging 1885 mit seiner Frau und Stieftochter nach Japan, in ein Land, das sich nach 200-jähriger Abschließung vor die Aufgabe gestellt sah, das Staatswesen schnellstmöglich zu modernisieren, um mit den westlichen Großmächten auf Augenhöhe verkehren zu können. Im Rahmen dieser alle Bereiche des gesellschaftlichen Lebens erfassenden Reformen des politischen, kulturellen und wissenschaftlichen Systems widmete sich Höhn mit äußerstem Engagement in den folgenden sechs Jahren der Reorganisation des Polizeiwesens nach preußischem Muster. Dank seiner zahlreichen Inspektionsreisen in für Ausländer damals unzugängliche Teile des Landes, kannte er Japan wie kaum ein anderer zu seiner Zeit. Er half, eine moderne Institution zu schaffen, die sowohl dem Schutz als auch der Kontrolle der japanischen Untertanen diente. Wegen seiner herausragenden Rolle wurde er seinerzeit als ›Vater der japanischen Polizei‹ bezeichnet und später mit einem Gedenkstein im Mimeguri-Schrein in Tokio geehrt.
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