Sandra Mujinga (*1989, Goma /Demokratische Republik Kongo) ist eine kongolesisch-norwegische Künstlerin und Musikerin, die in Oslo und Berlin arbeitet. 2021 erhielt sie den Preis der Neuen Nationalgalerie Berlin, 2022 nahm sie an der 59. Biennale in Venedig teil. Mujinga bedient sich unterschiedlichster Medien wie Text, Video, Performance und Tanz und beschäftigt sich mit Themen wie Identität, queer-feministischen Fragen und historisch-futuristischen Fiktionen, die insbesondere in ihren skulpturalen Arbeiten ganz buchstäblich verwoben sind.

Eigens für die große Terrasse des MdbK konzipiert Sandra Mujinga die Installation »Fleeting Home« (Schwebendes Zuhause). Den von riesigen Glasflächen gerahmten Raum werden dabei monumentale Strukturen aus Metall und Stoffgeflecht bevölkern, die wie eine Gruppe von urtümlichen Organismen in Bewegung anmuten. Diese Boten aus einer anderen Welt streifen uns flüchtig auf ihrer Reise, so scheint es, um uns dann mit existentiellen Fragen nach unserer eigenen Spezies und deren Zukunft zurückzulassen.

Starke Inspiration bezieht Mujinga, wie schon in früheren Arbeiten, aus dem afrofuturistischen Science-Fiction Genre (etwa den Erzählungen von Octavia E. Butler). Zugleich setzt sie sich mit Konzepten des Posthumanismus auseinander, das heißt mit einer spekulativen und politisch-sozialen Sichtweise, die das Verhältnis des Menschen zu seiner Umwelt neu denkt. Als eine Schnittstelle von Technologie, menschlichen und anderen Organismen lässt sich Mujingas Position auch als Entwurf alternativer Welten (worldbuilding) verstehen.

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