2024, im Thüringer Wahljahr, präsentiert die Erfurter Kunsthalle unter dem Titel »33 Geistesblitze« eine neue Ausstellung antifaschistischer Fotomontagen von John Heartfield. Initiatoren des Projekts an der Schnittstelle von Kunst und Politik sind Prof. Dr. Patrick Rössler, Kommunikationswissenschaftler an der Universität Erfurt, und Michael Tallai, Geschäftsführer der Funke Medien in Thüringen.

Seit 1930 kämpfte der einstige Dadaist John Heartfield mit seinen Fotomontagen zur Zeitgeschichte gegen den Aufstieg des Faschismus in Deutschland an, ab 1933 aus dem Exil, und letztlich vergeblich. Dennoch markieren die über 200 auch künstlerisch herausragenden Blätter, die er ganzseitig in der Wochenzeitschrift AIZ (einer Gründung des gebürtigen Erfurters Willi Münzenberg) veröffentlichte, einen wichtigen Kristallisationspunkt des Widerstands gegen den menschenverachtenden Ungeist seiner Epoche: Ein Stimmenanteil von 33,1 Prozent reichte der NSDAP bei den Wahlen im November 1932, um das Deutschen Reich unregierbar zu machen; die Konsequenzen der Machtübergabe 1933 und zwölf Jahren Hitler-Regime – Millionen Kriegstote und Opfer des Holocaust – sind hinlänglich bekannt.

Aus der Geschichte zu lernen, heißt auch, sie sich immer wieder vor Augen zu führen. Die Ausstellung in der Kunsthalle präsentiert nun vor diesem Hintergrund vom 9. März bis 26. Mai, dem Tag der Kommunalwahl, 33 der Heartfield-Fotomontagen, begleitet von aktuellen Kommentaren und Einordnungen durch Thüringer Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens. Sie schließt an die Wiederveröffentlichung der »33 Fotomontagen« vor genau 50 Jahren an, die 1974 als posthume Hommage an den Ausnahmekünstler Heartfield erschienen.

Ein Ausstellungsprojekt von Patrick Rössler und Michael Tallai an der Schnittstelle von Kunst und Politik in Kooperation mit der Kunsthalle Erfurt.

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