Die polnische Künstlerin Ewa Partum (*1945 Grodzisk Mazowiecki bei Warschau/Polen) erhält den Lovis-Corinth-Preis 2024. Ihr künstlerischer Beitrag ist wegweisend sowohl für die Konzeptkunst als auch für die feministische Kunst. Trotz Zensur im sozialistischen Polen setzte sie sich mit Performances und Aktionen seit den 1960er Jahren für die Wahrnehmung der Frau in der Öffentlichkeit ein, insbesondere für die Gleichberechtigung von Künstlerinnen. Vielfach arbeitete sie dabei mit ihrem nackten Körper. Mit ihrer 1972 in Łódź gegründeten Adres(se) Galerie (Galeria Adres) baute sie im Rahmen der MailArt vielfältige Kontakte zur Kunstszene auch jenseits des Eisernen Vorhangs auf. Partum experimentierte mit Texten und integrierte in ihren Werken oft große Druckbuchstaben wie sie für Propagandazwecke der polnischen Regierung verwendet wurden. Während der Zeit des Kriegsrechts Anfang der 1980er Jahre gehörte sie zu denjenigen Kunstschaffenden, die im Zeichen der Gewerkschaft Solidarność gegen Unterdrückung, Entlassungen und Inhaftierungen protestierten. 1982 gelang es ihr nach Berlin zu emigrieren, wo sie seither lebt und arbeitet.
Die Ausstellung im Kunstforum Ostdeutsche Galerie ist die erste Einzelpräsentation von Ewa Partum in einem deutschen Museum. Sie gibt einen Rückblick auf das Schaffen der Künstlerin seit den 1960er Jahren bis heute. Zu sehen sind Exponate, die im Rahmen ihrer Performances im öffentlichen Raum in Polen und in Berlin entstanden sind: Fotografien, Filme und Installationen.
Die Ausstellung entstand in Kooperation mit Ewa Partum, Berenika Partum und der Galerie Mathias Güntner, Berlin/Hamburg.
Eröffnung am 16. Mai 2024 um 19 Uhr