Die ALBERTINA MODERN präsentiert eine gemeinsame Ausstellung des österreichischen Künstlers Bruno Gironcoli (1936-2010) und der in Wien lebenden Bildhauerin Toni Schmale (*1980).

Ausgangspunkt ist ein Zyklus von 155 Zeichnungen Gironcolis, eine Schenkung von Agnes Essl. Die in den 1980er-Jahren über einen Zeitraum von sechs Jahren entstandene, in sich geschlossene Serie zeigt den Künstler, wie wir ihn kaum kennen. Die einzigartigen Buntstiftzeichnungen heben sich unverwechselbar von Gironcolis bekannteren Arbeiten ab. In feinster Ausführung strahlen sie eine unglaubliche Plastizität aus. Sie sind nicht nur Entwürfe für zukünftige Skulpturen, sondern erforschen vielmehr deren mögliche und unmöglichen Zustände und Funktionen – unabhängig von Zeit und Raum.

In ähnlicher Weise wecken auch Toni Schmales eindrucksvolle Werke Assoziationen zu ihrem Zweck und Gebrauch. Die Intention der Künstlerin ist es, uns durch eigene Gedanken und Überlegungen an Inhalt und Bedeutung heranzuführen. Titel, Form und Material ihrer Skulpturen weisen meist in verschiedene Richtungen und suggerieren eine Handlung oder menschliche Interaktion – eine Interaktion, die bei Gironcoli bis zur Fusion von Mensch und Technik reicht.

Beide künstlerischen Positionen verbinden Gegensätzliches – Bekanntes und Erdachtes, Künstliches und Belebtes – und schaffen dadurch neue Bedeutungsträger. Die Werke entziehen sich einer konkreten Festlegung, einer eindeutigen Interpretation, und werfen uns durch die Fragen, die wir an das Objekt stellen, letztlich auf uns selbst zurück.

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