Die drei an der Ausstellung Beteiligten haben jeweils über lange Zeiträume verschiedene fotografische Erkundungen in Frankfurt (Oder) unternommen.
Die Fotografin Ingrid Hartmetz (geb. 1941 Dresden), die lange Zeit in der Stadt an der Oder ihren Lebensmittelpunkt hatte, berichtet in ihren Bildern ebenfalls von Umbrüchen und Veränderungen. Von 1986 bis 1988 erkundete sie intensiv das Viertel »Halbe Stadt«, im Jahr 1993 beobachtete sie mit ihrer Kamera den Abriss des Hotels »Stadt Frankfurt«. Ein Jahr später fotografierte Ingrid Hartmetz die Bewohner der Stadt, die in ein neues Einkaufszentrum strömen und nutzte dafür eine ungewöhnliche Bildsprache. Außerdem spürt sie Anfang der 1990er Jahre immer wieder Schriften, Parolen, Graffiti im städtischen Raum auf, deren Auftauchen in der damaligen politischen Umbruchszeit besonders auffällig war.
Thomas Kläbers (geb. 1955 Beyern) Interesse galt 1988/89 Neuberesinchen, dem größten neu erbauten Stadtgebiet in Ostbrandenburg, das seit Ende der 1970er Jahre entwickelt wurde. Hier lebten seinerzeit ca. 25% der Bevölkerung von Frankfurt (Oder). Kläbers Bilder zeigen die typischen Plattenbauten und Plätze des Neubauviertels ebenso seine Bewohner. Besondere Aufmerksamkeit richtete er auf die Kinder, für die der neue Lebensraum ein einziger Abenteuerspielplatz war. Von 2005 bis 2014 hat der Cottbuser Fotograf immer wieder Neuberesinchen mit der Kamera erkundet und den Veränderungen nachgespürt, denn der Stadtteil verlor nach der Wiedervereinigung zwei Drittel seiner Einwohner und tausende Wohnungen wurden abgerissen.
Rudolf Hartmetz (geb. 1941 Łódź, gest. 2007 Rheinsberg) wiederum hat als Stadtfotograf in den 1970er und 1980er Jahren akribisch und umfassend die städtebauliche Entwicklung von Frankfurt (Oder) dokumentiert. Noch Jahrzehnte später kann man anhand seiner Aufnahmen Stadtentwicklung und Vergangenes gut nachvollziehen.