Kunsthalle Schweinfurt

Die Kunsthalle Schweinfurt wurde am 28. Mai 2009 von der damaligen Landtagspräsidentin Barbara Stamm im ehemaligen Ernst-Sachs-Bad eröffnet – ein Glücksfall für Stadt und Region. Mit ihrer hochkarätig besetzten Sammlung zur »Kunst nach 1945 in Deutschland« hat sie mittlerweile einen festen Platz in der deutschen Museumslandschaft eingenommen. Dazu trugen auch Großprojekte wie die Bayerische Landesausstellung »Main und Meer« (2013) und die Ausstellung »Die Sammlung Gunter Sachs« (2013/14) mit 65.000 Besuchern bei, mit denen sich das Haus deutschlandweit erfolgreich positionieren konnte. Darüber hinaus ist die Triennale für zeitgenössisches Kunstschaffen aus Franken ein fester Bestandteil des nordbayerischen Kulturkalenders geworden.

Anlässlich seines 60. Geburtstages schenkte der Industrielle Ernst Sachs (1867–1932) das 1933 fertiggestellte Schweinfurter Volks- und Hallenschwimmbad. Der repräsentative Vorplatz und die Anordnung des Solitärbaus unterstreichen die zur Bauzeit gewollte Ausrichtung zur Industrie und den neuen Baugebieten im Westen der Stadt. Die Luftangriffe vom Februar und August 1944 führten zu schweren Beschädigungen und führten zur Schließung des Bades.

Nach gründlicher Erneuerung wurde es im Rahmen eines Festaktes im November 1949 wieder eröffnet. Bis etwa 1956 fand das Gebäude zumindest teilweise erstmals Verwendung als Kultureinrichtung, nämlich als Sitz des Amerika-Hauses, das einen Film- und Lesesaal sowie Büros beherbergte.

Bereits 2003 entschied sich der Stadtrat für die Umnutzung als neues Domizil für die städtische Galerie. Die endgültige Einstellung des Badebetriebs erfolgte dann im August 2004. Die charakteristischen, schon zur Bauzeit bestimmten Raumelemente bleiben in der Kunsthalle erhalten. Der Innenhof ist für den Besucher in den Sommermonaten frei zugänglich. In der großen Halle, in der sich sich einst das Schwimmbecken befand, finden Wechselausstellungen statt, die deutschlandweit Beachtung finden. Helle Wände und Decken, deren Übergänge durch homogene Lichtführung fließend erscheinen, fassen die Räume; ein massiver Steinboden sorgt für die erforderliche horizontale Gliederung der Innenbereiche.

Die neue Dauerausstellung zur »Kunst nach 1945 in Deutschland« wird ab Juli 2019 auf zwei Geschossebenen gezeigt. Außergewöhnliche Wechselausstellungen sind in der sogenannten großen Halle zu sehen, in der sich ehemals das Schwimmbecken befunden hat und die mit ihrer Raumhöhe von neun Metern wie ein sakraler Raum anmutet.

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