Für die in New York lebende, österreichische Modedesignerin Nina Hollein bedeutet ihre Einzelausstellung im Schlossmuseum auch eine Rückkehr an einen Ort ihrer Jugend. Die Architektin wechselte zur Mode und gründete als Autodidaktin das Modelabel NINAHOLLEIN. Den Ausgangspunkt bilden traditionelle Leinen- und Nutzstoffe aus Webereien ihrer oberösterreichischen Heimat, die sie mit strengen, geometrischen Schnitten zu extravaganten Kleidungsstücken verarbeitet. Die Designerin verwendet aber auch Reststoffe und Verschnitte, integriert das Recycling von Vintage-Herrenanzügen, Tüllstoffe, Latex oder Plastik in ihren Kollektionen. Mit ihren vielseitigen, oft wandelbaren Kreationen entstehen außerordentliche Stücke zwischen alltagstauglicher Kleidung und experimenteller Haute Couture.
Zwischen tragbarer Mode und Kunst angesiedelt, ist Holleins Werk von einem architektonischen Denken über Kleidung als Hülle zwischen Haut und Raum, Transparenz, Volumen, Bewegung und Farbe geprägt. Im Vordergrund stehen konzeptuelle Ansätze, formale Untersuchungen, aber auch die Transformierbarkeit von Kleidungsstücken, der Einsatz widersprüchlicher oder unüblicher Materialien, die Objekthaftigkeit und Ambivalenz einzelner Stücke, sowie neue Wege zur Nachhaltigkeit.
Ihre erste Museumsausstellung zeigt die Bandbreite von Holleins Designs – von ihren ersten Kleidern aus Geschirrtuchleinen über die Kostüme aus recycelten Anzügen bis hin zu filigranen oder skulptural ausladenden Abendkleidern, sowie ihre neuesten blockfarbigen Seidenkleider.
Kuratiert von Genoveva Rückert
Eröffnung: Donnerstag 23. Mai 2024, 18 Uhr