Zofia Kulik – Rhythms of Power ist die erste Überblicksausstellung der polnischen Künstlerin in Österreich. Neben großformatigen Tafelbildern und dem Selbstportrait Splendour of Myself, zeigt die Ausstellung auch Teile ihrer Diplomarbeit, die gegen Ende ihrer Akademiezeit 1968 bis 1971 entstanden sind.
Tausende Aufnahmen einzelner Phänomene der sichtbaren Welt hat die Künstlerin über Jahrzehnte als Negative archiviert. Modelle in unterschiedlichen Posen, Schädel, Knochen, Gemüse, Blumen, Hunde, Stoffe, Gebäude, Postkarten, Masken, Explosionen und Städte sind nur einige von gut 250 Ordnungskriterien.
Im analogen Belichtungsverfahren entstehen aus diesem Archiv in der Dunkelkammer komplexe Szenarien vielschichtiger Bildwelten, die aus hunderten von einzelnen Bildern orchestriert sind. Skizzen und Schablonen verdeutlichen diesen Arbeitsprozess.

Wie eine Choreografin von Massenveranstaltungen organisiert Zofia Kulik das Bildmaterial. Sie herrscht über den Rhythmus. Einzelbilder sind in Reihen, Kreisen und anderen geometrischen Formationen arrangiert, die häufig nach Regeln der Symmetrie angelegt, wie ein Mandala eine ganze Weltordnung beschreiben oder sich seriell zu einem Ornament verbinden.

Zofia Kuliks Werke wurden bei Les Rencontres de la Photographie 2023 in Arles, 2007 auf der Documenta 12 in Kassel und 1997 auf der 47. Biennale von Venedig gezeigt. Ihre Werke sind in wichtigen Museen wie Tate Modern, Centre Pompidou, Moderna Museet und dem MoMA in New York vertreten.

Kuratiert von Nathalie Hoyos und Rainald Schumacher

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