Das OK widmet Carola Dertnig, einer der wichtigsten zeitgenössischen Performance-Künstler:innen Österreichs eine umfassende Schau, die den Bogen von ihren frühen, in New York entstandenen, Arbeiten bis hin zu ihren neuesten Werken spannt. Die Künstlerin lebt und arbeitet in Wien und leitet seit 2006 den Fachbereich Performative Kunst an der Akademie für bildende Künste in Wien. Linz ist in ihrer Biografie ein spezieller Ort, denn ihr Tanz- und Gymnastikstudium am damaligen Bruckner Konservatorium war der Beginn einer intensiven Auseinandersetzung mit dem eigenen Körper, und damit auch ein Ausgangspunkt für ihre künstlerische Entwicklung. Dertnig schafft performative Arbeiten im Kontext bildender Kunst, ihr Werk umfasst sowohl live Performances im öffentlichen Raum, wie zum Beispiel in ihren Slapstick Videos als auch bildnerische Arbeiten, wie Zeichnungen, Collagen und Fotografien.

In der Ausstellung bewegt man sich in performativen Settings und Bühnensituationen intuitiv und spielerisch interagierend durch das OK und gleichzeitig durch Dertnigs Œuvre. Ihr Werk ist geprägt von der Auseinandersetzung mit Bewegung als Sprache, wie in ihren Feldenkrais-Arbeiten, sowie durch die intensive Beschäftigung mit Performance-Geschichte und -Theorie. In ihrer feministischen Erzählung zum Wiener Aktionismus (Lora Sana, 2005) oder der Performance Tanz Portrait Harald Kreutzberg – 10 Posen (2014), entwirft sie neue Formen der Geschichtsschreibung, die teils vergessenen Performer:innen einen neuen Platz in der Gegenwart geben. Bekannt ist sie auch für ihre generationenübergreifenden Projekte, in denen sie unter anderem mit dem Archiv ihrer Mutter arbeitet, die aber auch die filmischen Porträts dreier junger Frauen, eine davon ihre Tochter, Everything’s There Already (2018) und Donauspuren, digitale Weite und andere Dinge (2019) mit einschließen. In einem installativen Bühnen-Setting wird der aktuelle Teil dieser Trilogie, Blinking Forward (2024), erstmals in derAusstellung zu sehen sein.

Kuratorin: Michaela Seiser

Mit freundlicher Unterstützung der Akademie der bildenden Künste Wien, Gesellschaft der Freunde der bildenden Künste und der Galerie Crone, Wien.

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