Ulu Braun entwickelt seit Jahren zeitgenössische Landschaftsbilder in Form von überbordenden Videocollagen, die der Künstler selbst als »Videopaintings« bezeichnet. Gemälde unterschiedlichster Epochen, 2D- und 3D-Animationen, Videos, GIF-Loops und Clip-Art treffen hier aufeinander. So vielfältig die ursprünglichen Kontexte sind, so verschiedenartig resonieren die Perspektiven und Grenzen der Materialfragmente zum imaginären Standpunkt der Betrachtung. Brauns globale Collagen sind filmische Portraits des Anthropozäns in seiner (visuellen) Überflutung, in der die Grenzen zwischen Realität und Fiktion zunehmend verschwimmen.

Phantom Horizons

Das fortlaufende Filmprogramm Phantom Horizons präsentiert Arbeiten, die sowohl im Digitalen als auch im Analogen das Paradigma der Zentralperspektive hinterfragen und nach einer neuen Art der »Bedeutungsperspektive« suchen. Letztere war eine Entwicklung der altertümlichen und mittelalterlichen Malerei, welche die Größe von Figuren anhand ihrer hierarchischen Bedeutung festlegte. In der Weiterführung dieses Ansatzes mittels dekonstruktivistischer Ideen und den Möglichkeiten heutiger Filmerzeugung eröffnen die gezeigten Werke facettenreiche, bisher ungesehene Horizonte.

Kuratiert von Robert Seidel

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