PETRUS ALAMIRE (UM 1470–1536)

Die illustrierten Musikhandschriften, die der aus Nürnberg stammende Kaligraph Petrus Alamire vor fünfhundert Jahren mit mehreren Schreibern und Buchmalern in seinen Ateliers in den burgundischen Niederlanden verfertigte, bilden das Fundament der Ausstellung »Petrus Alamire, Bild und Klang an Höfen der Renaissance« im Suermondt Ludwig Museum.

Mehr als 50 seiner Musikhandschriften sind erhalten und werden in Bibliotheken in ganz Europa bewahrt. Durch ein mehrjähriges Digitalisierungsprojekt kann der Bestand nun virtuell wieder vereinigt und anhand von Faksimiles bewundert werden.

Bei den mehrstimmigen sakralen und profanen Kompositionen handelt es sich um bedeutende Meisterwerke franko-flämischer Komponisten, die in den Niederlanden wirkten. Die burgundischen Niederlande waren im fünfzehnten und sechzehnten Jahrhundert das bedeutendste Zentrum der musikalischen Ausbildung in ganz Europa und auch künstlerisch von Europäischer Bedeutung.  Die prachtvollen Miniaturen, mit denen die Musikhandschriften illustriert wurden, thematisieren politische oder religiöse Sujets oder beziehen sich auf Herrscher oder andere mächtige Empfänger des Manuskripts.

Die Alamire Stiftung, das internationales Zentrum für das Studium der Musik in den Flandern und den Niederlanden an der KU Leuven hat es sich zur Aufgabe gemacht, dieses musikalische Erbe zugänglich zu machen.

INSTALLATION SPECULUM MUSURGICA (RUDI KNOOPS)

Die Installation Speculum Musurgica wurde von dem flämischen flämischen Künstler Rudi Knoops konzipiert und realisiert. Die Installation präsentiert zwei siebenteilige Kompositionen des Huelgas Ensembles: die Motette Memorare Mater Christi von Matthaeus Pipelare (ca. 1450–1515), die den sieben Schmerzen der Jungfrau Maria Ausdruck verleiht, und die anonyme Elegie Proch Dolor, die aus Anlass des Todes von Kaiser Maximilians (1519) entstand. In einer räumlichen Visualisierung ist jeder der sieben Sänger einzeln zu sehen und zu hören. Im Zentrum der Installation verschmelzen die verschiedenen Klangebenen zu einem Surround-Sound und erlauben ein immersives Hörerlebnis. Wenn man sich einem der Musiker nähert, sorgt die Räumlichkeit der Klangschichten für ein analytisches Hörerlebnis. Für das bewegte Bild nutzt der Künstler die seit der Renaissance bekannte Technik der Zylinderanamorphose: ein zylinderförmiger Spiegel gibt ein verzerrtes Bild entzerrt wieder.

Die Installation Speculum Musurgica ist aus Anlass der begischen EU-Ratspräsidentschaft im Suermondt-Ludwig-Museum zu sehen.

Installation und Ausstellung werden von der Flämischen Repräsentanz in Deutschland gefördert.

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