Mit der Tätowiermaschine, Pigmenten und edlem Hanji-Papier schafft der Koreaner Byeonghyeon Jeong (*1972) abstrakte Kompositionen von ausgeprägter Harmonie und intensiver Farbigkeit. Seine Kunst entsteht im Spannungsfeld zwischen Enthüllen und Verbergen. Jeong färbt das Papier schichtweise in unterschiedlichen Tönen. Unter der sichtbaren Farbschicht schlummert immer auch eine unsichtbare. Um diese verborgene Ebene freizulegen, nutzt Jeong eine Tätowiermaschine. Deren Nadeln dringen in das Papier ein und reißen dessen Schichten auf. Der zerstörerische Akt ist ein Schöpfungsprozess. Farbflächen, Muster, geometrische und organische Formen sowie zeichnerische Strukturen bilden ein farbiges Relief aus weichem Flaum. Der Lichteinfall und die bewegte Betrachtung verändern die optische Wirkung des Kunstwerkes.
Die Schau ist zugleich ein Atelier auf Zeit: Jeong arbeitet in den ersten Ausstellungswochen live vor Publikum.
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