Im Rahmen der Literaturtage Albstadt »WortSchätze« (8.–24. November 2024)

Immer wieder zieht es Claudia Berg (*1976) nach Italien. Wie Generationen vor ihr, hegt die in Halle (Saale) lebende Künstlerin eine starke Faszination für den Sehnsuchtsort am Mittelmeer. Im Gepäck hat sie Kupferplatten für Radierungen und Zeichenpapier, um ihre Eindrücke vor Ort festzuhalten. Erste Kompositionsskizzen legen die Atmosphäre der Radierung fest, im heimischen Atelier erfolgt die vollständige Ausarbeitung der Druckplatten. Es entstehen mehrere Serien von Kaltnadelradierungen wie auch Ölgemälde.

Seit Ende der 1990er Jahre hat Claudia Berg in der Kaltnadelradierung ihr zentrales künstlerisches Ausdrucksmittel gefunden. Im Fokus ihrer grafischen Serien stehen besonders die Landschaft und ihre charakteristische Lichtsituation. Als Claudia Berg 2021 erstmals Venedig besucht, stößt sie an die Grenzen der druckgrafischen Technik. Das strahlende, helle Leuchten, welches sich wie ein Weichzeichner über die Lagunenstadt legt, kann sie nur unzureichend in der Linie einfangen. Dieser Herausforderung begegnet sie, indem sie die Radierungen mit Ölfarbe übermalt. Mit sehr dünnen und lasierenden Farbschichten gelingen ihr atmosphärische Bildeffekte in brillanten Tonwerten.

Der Titel der Schau nimmt Bezug auf die Italienische Reise von Johann Wolfgang von Goethe (1749–1832). 1786 brach der bedeutende deutsche Dichter auf, um in der Tradition der Grand Tour von Norditalien über Rom bis nach Sizilien zu reisen. Die Ausstellung vereint druckgrafische Einzelblätter und Mappenwerke, übermalte Radierungen sowie Ölgemälde, die alle auf Reisen nach Italien entstanden sind. Claudia Berg entführt die Betrachtenden in die etruskischen Landschaften des nördlichen Latiums, in die Lagune von Venedig, in die Umgebung um Rom und Neapel und bis nach Sizilien.

Teile diese Veranstaltung
Details der Veranstaltung
Kommentar schreiben

Details der Veranstaltung