Eine Amerikanerin im Norden Deutschlands: Über Grenzerfahrungen und Kulturen, die Sprache der Farben, Empfindung und Wahrheit, Richtung und Verwicklung des Lebens, das Sein und wie es sein könnte, über Last und Abgrund. Margaret Kelley (geb. 1954) gehört zu den bedeutenden Malerinnen in Norddeutschland. Seit über zwanzig Jahren lebt und arbeitet sie in Bremen und Worpswede und hat in dieser Zeit ein Werk hervorgebracht, das die Unmittelbarkeit des Abstrakten Expressionismus in den Vereinigten Staaten von Amerika und die emotionale Tiefe des europäischen Informel in einzigartiger Farbfeldmalerei und persönlicher Sprache der Zeichen miteinander in Einklang bringt. Kelleys Gesamtwerk ist gewaltig und komplex: ein eigenes Universum.

Im Gerhard-Marcks-Haus zeigt die Künstlerin eine Auswahl aus ihrem Raketenzyklus, (Gemälde, Zeichnungen, Installationen, Objekte, Bücher) den sie in den Jahren 1983–84 schuf. In der ersten Serie von Gemälden entdeckte Kelley die Form einer Rakete und machte sie zum Thema. Es entstanden Raketen, die versuchten, sich als etwas anderes zu tarnen als das, was sie waren. Irgendwann erklärte die Malerin die Raketen für heilig oder »scheinheilig« und damit für unschuldig. Sie folgten einfach ihrer Natur, ohne zu wissen, welchen Schaden sie angerichtet hatten oder anrichten könnten. Eine Serie von »Die Legende der heiligen Raketen« umfasste Altarbilder, Raketen mit ihren Jüngern.

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