Zwischen Schönheit und Vergänglichkeit, zwischen Prunk und Spuren des profanen Alltags – Stillleben haben als eigenständige Bildgattung spätestens seit dem Barock Einzug in die Kunstgeschichte gehalten und zählen heute neben der Porträt-, der Landschafts-, der Genre- und der Historienmalerei zu den klassischen akademischen Bildaufgaben. Als Arrangement von leblosen bzw. unbewegten Objekten wie Blumen, Kelchen, Früchten oder Büchern gibt die Gattung einen Widerhall auf die Frage, was zur jeweiligen Zeit als bildwürdig betrachtet wurde. Im 20. Jahrhundert wird das Sujet durch künstlerische Neuerungen wie beispielsweise dem objet trouvé aufgebrochen und weiterentwickelt. Stillleben finden nun nicht mehr nur als bloße illusionistische Abbildung auf der Leinwand statt, sondern werden mit Gegenständen als Relief oder Installation in den Raum gebracht. Ausgehend von den eigenen Beständen des Museums spannt die Ausstellung den Bogen von 1900 bis heute und verdeutlicht immer wieder den Bezug zu unserer Lebensrealität und unserem Umfeld. Denn: Das Stillleben fungiert wie keine andere Bildgattung als Spiegel der bürgerlichen Wirklichkeit.
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