Der Konzept-, Objekt- und Performance-Künstler Ibrahim Mahama (geb. 1987 in Tamale, Ghana) untersucht in seinem Werk das Verhältnis von Arbeit und Kapital, wobei er seinen Fokus auf die ausbeutenden Mechanismen des Welthandels legt. International bekannt geworden ist Mahama durch die Verhüllung historischer Gebäude auf der Biennale in Venedig 2015 und der documenta 2017 mit zusammengenähten Jutesäcken. Die gebrauchten und zerschlissene Transportsäcke symbolisieren für Mahama globales kapitalistisches Wirtschaften. In Ghana werden sie zum Verpacken und Verschiffen von Kakao und Kaffee, Reis und Bohnen verwendet. Mahama erwirbt die Materialien für seine Installationen stets im Tauschhandel. Seine Entscheidung für einen Werkstoff steht beständig im Zusammenhang mit der Geschichte von Produktion, Handel und Transport. Die Strukturen globaler Ungleichheit sind in Mahamas Arbeiten ebenso präsent wie die Kreisläufe von Recycling und Reparatur.
In Kooperation mit der Galerie APALLAZZO, Brescia (Italien) und Reiter Galleries, Leipzig/Berlin