Der Österreicher unterscheidet sich vom Deutschen durch die gemeinsame Sprache!
(Karl Farkas)
Für Österreich ist Deutschland der wichtigste Nachbar – und Nachbarn kann man sich bekanntlich nicht aussuchen, also macht man das Beste daraus. So kultivieren beide Seiten eine »gepflegte gegenseitige Abneigung bei gleichzeitiger Bewunderung der Stärken des Anderen«. Die Ausstellung »Die lieben Nachbarn! Deutschland und Österreich« im Museum Wilhelm Busch – Deutsches Museum für Karikatur und Zeichenkunst widmet sich dieser besonderen Beziehung zwischen »Piefkes« und »Ösis«.
Die Österreicher:innen halten uns für korrekt und verlässlich – aber auch für rechthaberisch. Wir schätzen die Bewohner:innen des alpinen Nachbarlandes oft als humorvoll und charmant – und auch etwas arrogant ein. Aber sind wir wirklich so verschieden? Oder haben Deutschland und Österreich, abgesehen von der Sprache und der 818 km langen Grenze, vielleicht sogar mehr gemeinsam, als wir glauben? Die Ausstellung findet im 75. Jubiläumsjahr des deutschen Grundgesetzes statt, welches Freiheit, Frieden und Demokratie in Deutschland ermöglicht hat. Angesichts des derzeitigen Rechtsrucks in weiten Teilen Europas ist die Besinnung auf gemeinsame Werte wichtiger denn je. Vor diesem Hintergrund gewinnt Kunst, die kulturellen Differenzen und nachbarschaftlichen Animositäten mit furchtloser Neugierde entgegentritt, an besonderer Bedeutung.
Mit scharfzüngigen Cartoons, Karikaturen, Fotoarbeiten, Filmen und Objekten nähert sich die Ausstellung dem deutsch-österreichischen Verhältnis mit Humor, (Selbst-)Ironie und Satire.
Sieben Kapitel führen durch die Ausstellung:
- Korrekt oder gemütlich? Die Klischees
- Angenehm oder anstrengend? Die Nachbarn
- Deutsch oder Österreichisch? Die Sprache
- Ähnlich oder gleich? K(l)eine Unterschiede
- Beethoven oder Mozart? Die Prominenten
- Frankfurter oder Wiener Würstel? Das Essen
- Zugspitze oder Großglockner? Der Fremdenverkehr
Die Werke zahlreicher zeitgenössischer Künstler:innen aus Deutschland und Österreich laden gemeinsam mit Arbeiten aus unseren museumseigenen Beständen zum Schmunzeln, Wundern, Empören und Klischeeprüfen ein.
BECK, Bettina Bexte, Michi Brezel, BURKH, Manfred Deix, Andrea M. Dusl, Volker Ernsting, Paul Flora, Peter Gaymann, Gerhard Glück, Pepsch Gottscheber, Greser & Lenz, Katharina Greve, Bruno Haberzettl, Gerhard Haderer, Horst Haitzinger, Hauck & Bauer, Ruth Hebler, Lois Hechenblaikner, Frank Hoppmann, Rudi Hurzlmeier, Ironimus, Daniel Jokesch, Matthias Klos, Hanns Erich Köhler, Yvonne Kuschel, Nicolas Mahler, Marie Marcks, Leopold Maurer, Til Mette, Luis Murschetz, Christoph Niemann, Oliver Ottitsch, Petar und Sinisa Pismestrovic, Gerhard Polt,Tex Rubinowitz, Erich Schilling, Ronald Searle, Erich Sokol, Jules Stauber, Tetsche, Peter Tuma, Tomi Ungerer, F. K. Waechter, Kai Wetzel, Thomas Wizany, Miriam Wurster