Städtische Museen widmen sich zumeist der Aufgabe, aktuelle und historische Entwicklungen der Kunst den Bürger:innen des jeweiligen Ortes zugänglich zu machen. Zusätzlich haben viele kommunale Ausstellungshäuser den Auftrag, das regionale Kunstschaffen durch Ausstellungen und Ankäufe abzubilden und dadurch zu fördern.
Unter dem Titel #vonhier hat das Kunstmuseum Heidenheim ein Format entwickelt, mit dem es diesem Ziel nachkommt. In unregelmäßigen Abständen wird der kleine Wechselausstellungssaal zu einer Plattform für die Kunst einzelnen Akteur:innen der Heidenheimer Kunstwelt.
Purgatorium bedeutet »Fegefeuer«. Der Begriff hat eine zentrale Bedeutung in Dantes »Göttlicher Komödie«, ein Werk, das bereits unzählige Kreative zu eigenen Werken und Interpretationen inspiriert hat, unter ihnen der Architekt Mario Palanti. Sein »Palacio Salvo« in der uruguayischen Hauptstadt Montevideo baut auf der Idee einer Hierarchie, vom Fegefeuer hin zum Himmel, auf.
Vor seinem Umzug nach Heidenheim lebte der Fotograf Ignacio Iturrioz in diesem eindrucksvollen Gebäude. Als er einzog, stellte er bald fest, dass er sich unter Gleichgesinnten befand, die seine Vorliebe für die Einsamkeit, seine Faszination für das geheimnisvolle Gebäude und seine Liebe zur Nacht teilten. Mit einem 40-mm-Objektiv und ausschließlich nachts schuf er dunkle und fragmentierte Bilder, die aus intimen Charakterbildern, Momentaufnahmen und architektonischen Details bestehen, und zusammen ein Porträt eines Ortes und seiner Bewohner:innen formen.
Das Projekt wurde mit dem Premio de Fotografía del Uruguay, dem nationalen Preis für Fotografie ausgezeichnet und ist erstmals in diesem Umgang in Heidenheim zu sehen.