Dabei verstehe ich unter dem Wesentlichen oder ›Essentiellen‹ alles absolut Notwendige − das, was man nicht weglassen kann −, was die Farbstruktur bestimmt: die Energie, welche in den Farben herrscht.
Jef Verheyen
Die Ausstellung »gegen den Himmel. contre le ciel« widmet sich dem vermeintlich Einfachen und Selbstverständlichen wie Licht, Farbe, Raum und ihrer Wahrnehmung. Sie bringt erstmals die monochromen Malereien des belgischen Künstlers Jef Verheyen (1932−1984) mit den medienübergreifenden Arbeiten der in Köln lebenden Künstlerin Johanna von Monkiewitsch (*1979 in Rom) zusammen. Anlass gibt der 90. Geburtstag von Jef Verheyen, dessen Werk eng mit der Ausstellungsgeschichte des Museum Morsbroich in den frühen 1960er-Jahren sowie der vom Rheinland ausgehenden internationalen ZERO-Bewegung verbunden ist. Der Dialog mit den ortsbezogenen und häufig aus beiläufigen Alltagsituationen abgeleiteten Lichtarbeiten von Johanna von Monkiewitsch stellt das Werk von Verheyen in den zeitgenössischen Kontext.
Aus unterschiedlichen Hintergründen und Herangehensweisen beschäftigen sich beide künstlerischen Ansätze mit Fragen nach der Darstellbarkeit von Flüchtigkeit, Immaterialität und Raum. In ihrer ebenso radikalen wie konsequenten Reduktion auf das Wesentliche unterlaufen sie unser gängiges Verständnis von Fortschritt im Sinne von mehr – was braucht es und was kann weggelassen werden? Wie bringt man mit möglichst wenigen Mitteln, das Wesentliche (»Essentielle«) zum Vorschein? Kann man dem Flüchtigen und Ungreifbaren eine Form verleihen? Und wie lässt sich die Leere malerisch darstellen?
Die Ausstellung »gegen den Himmel. contre le ciel« entsteht in kooperativem Austausch mit dem Königlichen Museum für Schöne Künste Antwerpen (KMSKA) und dem Museum für zeitgenössische Kunst Antwerpen (M HKA). Sie folgt als »Spin-Off«-Show auf die Ausstellung Jef Verheyen. Window on Infinity (23.03.−18.08.2024) im KMSKA zusammen mit dem M HKA und in Kooperation mit dem Jef Verheyen Archiv, kuratiert von Annelien De Troij und Adriaan Gonnissen.
Eröffnung: Sonntag, 15. September 2024, 12 Uhr