Einrichtungen wie diejenige in Bad Freienwalde, die in der DDR offiziell als »Durchgangsheim« bezeichnet wurden, waren in Wirklichkeit eine Art »Kindergefängnis«, wie sie die ehemaligen Insassen nennen. Kinder und Jugendliche wurden im brandenburgischen Bad Freienwalde unter unzumutbaren Bedingungen eingesperrt und misshandelt. Die Biographien der Kinder stehen im Fokus der Ausstellung – es sind Kinder und Jugendliche die über unterschiedliche Zeiträume hinweg mit dem Ziel der Bestrafung und Umerziehung eingesperrt waren. »Man wollte die Jugendlichen erniedrigen und brechen. Das war das Prinzip«, schreibt Brigitte Schreiber vom Vorstand des Vereins Kindergefängnis Bad Freienwalde e.V.
Die DDR-Jugendhilfe ging ideologiebehaftete Wege, um Jugendliche, die sich nicht der Konformität des sozialistischen Alltags ergaben, zu reglementieren. Aufmüpfige oder Unangepasste wurden in Heimen und Jugendwerkhöfen »umerzogen«. Kinder und Jugendliche wurden nicht zu ihrem Schutz, sondern zum Schutz des Staates und seiner Ideologie »in Obhut genommen«. Die Opfer kämpfen teilweise bis heute mit den Folgeschäden und um deren Anerkennung.
Die Ausstellung wird in Kooperation mit der Volkshochschule Frankfurt (Oder) präsentiert. Sie wird bis zur Frankfurter Museumsnacht am 13. September 2024 in der Gedenkstätte gezeigt werden.
Öffnungszeiten: Dienstag und Donnerstag 10:00 bis 17:00 Uhr sowie nach Voranmeldung