Anlässlich des 150-jährigen Jubiläums des Abrisses der Stadtmauer von Trier im Jahr 2025 beschäftigt sich eine Ausstellung im Stadtmuseum mit der Stadtmauer und der Entwicklung der Stadt. Ausgehend von den Mauerresten, die bei Grabungen im Keller des Simeonstifts bei den Bauarbeiten für den Anbau zum Vorschein kamen und in denen das Ineinandergreifen von Antike, Mittelalter und Moderne deutlich wird, schlägt die Ausstellung einen Bogen bis in die Zeit des Mauerabrisses und die Gegenwart.
Die Abschaffung der von den Preußen eingeführten Mahl- und Schlachtsteuer am 1. Januar 1875 besiegelte das Schicksal der Trierer Stadtmauer. Nach knapp 1700 Jahren wechselvoller Bau- und Zerstörungsgeschichte hatte die Stadtbefestigung ausgedient. Der Blick richtete sich nach Außen und auf eine moderne Stadtentwicklung, der die Mauer nicht mehr zeitgemäße Grenzen setzte.
Heute ist die Stadtmauer, die sich über die Jahrhunderte bereits stark verändert hatte, weitgehend aus dem Stadtbild verschwunden. Und doch hat sie die Stadt nachhaltig strukturiert und finden sich Reste und Erinnerungen an die Mauern, die weit mehr war als eine reine Befestigungsanlage. Im Keller des Stadtmuseums finden sich Überreste gleich mehrerer Bauphasen, die von der Antike bis in die Gegenwart weisen. Sie vermitteln einen Eindruck von einem Bauwerk, zu dem nicht nur die Porta Nigra und das angrenzende Simeonstift gehörten. Der Alleenring ist ebenso Teil der Geschichte der Stadtmauer wie die Kaiserthermen und das Moselufer. Begleiten Sie uns auf eine Zeitreise entlang der Mauer, die mehr über die Geschichte Triers erzählt, als es auf den ersten Blick scheinen mag.