Das Institut de l’Environnement war eine interdisziplinär ausgerichtete Schule, die von 1969 bis 1971 in Paris existierte. Gegründet im aufgeheizten Klima der weltweiten Studentenproteste und des wachsenden Bewusstseins für die Gefährdung der Umwelt, versuchte dieses Forschungs- und Ausbildungszentrum, die Lehrmethoden und die Rolle der Forschung in Architektur und Design neu zu definieren.
Die Teilnehmer:innen des Bauhaus Lab 2024 beschäftigten sich sowohl mit den Lehr- und Forschungsaktivitäten des Instituts als auch mit dem kulturellen Kontext der Zeit. Entstanden ist eine Ausstellung, welche die fragmentierte Geschichte des Institut de l’Environnement entlang der Frage »Was ist die Umwelt?« betrachtet. Wie ein roter Faden verbindet diese Frage drei installative Themencluster: Zeichen des Protests befassen sich mit dem kulturellen Kontext des Instituts. Eine Reihe von Plakaten stellt Verbindungen zu kulturellen und politischen Ereignissen her. Der Archivvorhang aus Papier bietet Einblicke in den Alltag von Lehre und Forschung innerhalb des Instituts und steht für die überwältigende Fülle an Archivmaterial. Die Fassade bildet eine Membran, sie akzentuiert einen Zwischenraum, der sowohl in Bezug zur Fassade der Schule steht, dessen Materialität aber auch die Außenwirkung dieses umstrittenen Instituts thematisiert.
Im Namen der Umwelt. Pädagogiken der Unruhe ist ein kollektives Projekt und wurde von einer internationalen Gruppe aus Architekt:innen, Designer:innen, Kurator:innen und Forscher:innen des Bauhaus Lab 2024 im Rahmen des Programms Transcultural Modernism Studies entwickelt.
Teilnehmende des Bauhaus Lab 2024 sind: Elena Falomo, Felix Bell, Jie Shen, Louise Mazet, María Paszkiewicz, Or Haklai, Rafael Amato and Teresa Häußler, unterstützt durch Regina Bittner und Philipp Sack (Stiftung Bauhaus Dessau/Akademie).