Maria Hahnenkamp (* 1959, Eisenstadt) arbeitet seit Ende der 1980er-Jahre mit, durch, über und auch gegen das Medium der Fotografie und seine spezifischen Dispositive. 

Als artist’s artist ist sie seit Jahrzehnten für ihre medienkritische und feministische künstlerische Arbeit bekannt und eine prägende Protagonistin in der österreichischen zeitgenössischen Kunstgeschichte. Das Belvedere 21 widmet Maria Hahnenkamp im Frühjahr 2025 die erste große institutionelle Personale. 

Die zentralen Themen der Ausstellung sind die Leere, der Raum, das Handwerk und das Ornament. Mit einer Auswahl von rund 100 Werken zeigt sie u. a. Fotografien, Arbeiten mit Fotopapier, Diaprojektionen, Videoarbeiten, Installationen sowie In-situ-Wandbohrungen in einer Architektur von Walter Kräutler.

Begleitend erscheint ein zweisprachiger Katalog (Deutsch/Englisch) bei Walther König, gestaltet von Martha Stutteregger, mit Beiträgen von Clara Bouveresse, Rainer Fuchs, Ruth Horak, Christin Müller und Stefanie Reisinger.
 

Kuratiert von Stefanie Reisinger.
Assistenzkuratorin: Ana Petrović

Zur Künstlerin

Autodidakt begegnet Hahnenkamp der professionellen Fotografie in den späten 1970er-Jahren zunächst über die Gebrauchsgrafik und eignet sich durch die praktische Erfahrung in Druckereien und Werbeagenturen das handwerkliche Wissen für den Umgang mit fototechnischen Reproduktionsmedien an. Das tagsüber Erlernte beginnt sie kritisch zu hinterfragen, inhaltlich zu bearbeiten, formal umzustülpen sowie zu dekonstruieren: »… und in der Nacht kam die Kunst.«

Durch das alltägliche Hantieren mit Werbebildern erkennt Hahnenkamp die Fotografie als Medium und Strategie einer gewaltsamen Aneignung des weiblichen Körpers durch den männlichen Blick und allgemeiner als Medium einer oberflächlichen Kommerzialisierung. In ihrer künstlerischen Praxis sucht sie einen Weg, das fotografische Bild herauszufordern, seine produktions- und präsentationstechnischen Konventionen zu hinterfragen sowie die gesellschaftlichen Normen in der Darstellung von Frauen in subversiver Radikalität zu kritisieren. Die Künstlerin macht es sich stets zur Aufgabe, »der Oberflächlichkeit entgegenzuarbeiten«. Sie verweigert jegliche mediale Schaulust und will »das Unbewusste – das dahinter Verborgene – sichtbar machen«.

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