in der Dauerausstellung »Renaissance, Barock, Aufklärung«
Die Studioausstellung entführt in die faszinierende Welt niederländischer Landschaftskunst des 16. und 17. Jahrhunderts! Rund 50 druckgrafische Meisterwerke aus den reichen Beständen er Graphischen Sammlung laden zu einem visuellen Streifzug durch phantastische Gebirgslandschaften und detailreiche Waldszenen ein.
Im 16. und 17. Jahrhunderts entwickelten sich die Niederlande zu einem Zentrum der Landschaftskunst. Eine Besonderheit flämischer und holländischer Kunstschaffender war der Blick auf die heimische Landschaft und die Wiedergabe der sichtbaren Wirklichkeit. Die Anfänge hierzu liegen bei Pieter Bruegel d.Ä., dessen weiträumige Überschaulandschaften noch die Tradition der Antwerpener Schule widerspiegeln. Sein Einfluss war dank der Verbreitung seiner Motive durch die Druckgrafik enorm.
Charakteristische Arbeiten etwa von Jan van de Velde d.J., Jacob van Ruisdael und Rembrandt veranschaulichen die Landschaftskunst der nördlichen Provinzen. Hier widmete man sich zunächst der Schilderung der eigenen Umgebung »naer’t leven« (nach dem Leben): Die Flachlandschaft mit tiefem Horizont, Viehweiden, Feldwegen und Bauernhäusern wurde darstellungswürdig. Demgegenüber schufen Künstler wie Hermann van Swanevelt und Jan Both nach einem Aufenthalt in Rom und Umgebung italianisierende, d.h. zumeist mit antiken Ruinen staffierte, idyllische Landschaften. Die druckgrafischen Blätter boten eine wunderbare Möglichkeit, der Natur gedanklich näherzukommen und sich an ihrer Schönheit zu erfreuen.