Nach ihrem Studium bei Gerhard Richter und Klaus Rinke war Marianne Pohl in den 1970er und 80er Jahren zunächst ziemlich erfolgreich. Ihre streng konzeptuellen und zugleich höchst eigenständigen und sehr persönlichen Untersuchungen zur Wahrnehmung architektonischer Räume waren deutschlandweit in Einzel- und Gruppenausstellungen zu sehen. Anfang der 1990er Jahre wurde diese öffentliche Aufmerksamkeit von einem kunstwissenschaftlichen Interesse abgelöst. Ausstellungs- und Forschungsprojekte zur ästhetischen Praxis von Künstlerinnen standen am Anfang, später rückten künstlerische und kunsthistorische Aspekte in den Mittelpunkt der Betrachtung. Als 2015 eine Arbeit von Marianne Pohl in der Ausstellung Ruhe vor dem Sturm. Postminimalistische Kunst aus dem Rheinland im Museum Morsbroich in Leverkusen zu sehen war, schrieb die Rezensentin Helga Meister in der Zeitschrift Kunstforum International»Die Künstler freuen sich über die Wiederentdeckung ihrer Anfänge. Sie gaben Tipps und Querverweise, so dass auch Kollegen wachgeküsst werden, die längst hätten entdeckt sein müssen, wie die Rinke-Schülerin Marianne Pohl, deren Faltungen auf Pergament mit einer zartfarbigen Haut aus Kleister und Pigment aus dem Nachlass in Moyland an die Museumswände kamen.«

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