Das Museumsquartier ist ein Haus mit langer Tradition. 2024 jährt sich die Gründung des »Museums zu Osnabrück« bereits zum 145. Mal. Seinen Charakter als Kunstmuseum verdankt es seiner Sammlung »Alter Meister«. 1884 legten wertvolle Dauerleihgaben aus den »Königlich-Preußischen Museen zu Berlin« dazu ein erstes solides Fundament. Seit 1912 steht das Museum mit der Stiftung der »Sammlung Gustav Stüve« auf eigenen Füßen. Mit der »Dürer-Sammlung der Konrad-Liebmann-Stiftung in der Stiftung Niedersachsen« sowie dem Felix-Nussbaum-Haus hat das Museum dank seiner bedeutenden Kunstbestände mittlerweile internationalen Rang.

»Alte Meister« mögen »von gestern« sein, doch sie haben uns auch in der Gegenwart durchaus noch etwas zu sagen. Zudem sind sie bei Museumslicht betrachtet auch »ganz schön«. Die von Dr. Thorsten Heese kuratierte Ausstellung stellt frühe und bedeutende Werke der bildenden Kunst des 16. bis 19. Jahrhunderts zu einer Werkschau »Alter und Neuer Meister« zusammen. Neben der vollständigen Präsentation der Arbeiten aus der »Sammlung Gustav Stüve« werden insbesondere Dauerleihgaben aus Häusern der Stiftung Preußischer Kulturbesitz präsentiert.

Überraschungswerk der gut 120 Werke umfassenden Präsentation ist die Arbeit einer »Meisterin«. Angesichts der vielen namhaften »Alten Meister« stellt die Ausstellung mit diesem Werk die Frage, ob es eigentlich gar keine »Alten Meisterinnen« gegeben hat. Kunsthistorisch belegt sind sie spätestens seit der Renaissance. Doch bildet sich dies in den wenigstens Kunstsammlungen ab – auch nicht in Osnabrück. Darüber hinaus kann es als gesichert gelten, dass der ein oder andere »Meister« queer war. Gleichwohl ließen es die gesellschaftlichen Rahmenbedingungen in ihrer Zeit kaum zu, dies offen zu zeigen. Spuren darüber lassen sich in der Kunst selbst finden.

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